Lateinisch-althochdeutsche Tatian-Handschrift

Sprachwandel und sprachliche Variation

Lateinisch-althochdeutsche Tatian-Handschrift
Foto: Ute Rieger
Einsichtnahme in mittelalterliche Handschriften bei einer Exkursion
Einsichtnahme in mittelalterliche Handschriften bei einer Exkursion
Foto: Catharina Marinica

Sprache ist nicht starr und unveränderlich, sondern dynamisch und variantenreich. Wie unterscheidet sich das Deutsche vor 500 oder vor 1000 Jahren von unserer heutigen Sprache? Wie hat sich unser Sprachsystem bis heute gewandelt und wie wandeln sich andere Sprachen im Vergleich? Wie verändert sich unsere Sprache heute und inwiefern steht das in Beziehung zum historischen Sprachwandel? Warum verändert sich die Sprache überhaupt? Welche Besonderheiten weist das Deutsch verschiedener Regionen oder sozialer Gruppen auf? Wie unterscheiden sich beispielsweise verschiedene Dialekte voneinander und was hat das mit dem Wandel der Sprache und der Sprachgeschichte zu tun? Wie verhält sich die Variation innerhalb unserer Sprache zur typologischen Variation, also der Variation in den Sprachen der Welt? Was sagt uns das über generelle Regularitäten von Wandel und Variation und damit über Muster, Gesetzmäßigkeiten und Eigenschaften der menschlichen Sprache?

Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigen wir uns an der Professur für Sprachwandel und sprachliche Variation. Ziel ist die Beschreibung und Erklärung des Wandels und der Variation des Deutschen vor dem Hintergrund sprachvergleichender und linguistisch-theoretischer Forschung. Dafür untersuchen wir zum Beispiel althochdeutsche, mittelhochdeutsche und frühneuhochdeutsche Texte oder auch Dialekte wie das Thüringische. Die Ergebnisse dieser Forschung sind auch für die Schule relevant. Daher befassen wir uns auch damit, wie man Schülerinnen und Schülern im Deutschunterricht spannende Einsichten zu Sprachwandel und sprachlicher Variation vermitteln kann.