Dr. Daniel Muhsal

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Daniel Muhsal

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  • Vita

    1982

    geboren in Herford

    bis 2002

    Besuch des Rudolph-Brandes-Gymnasiums, Bad Salzuflen

    2002 – 2003

    Zivildienst

    2003 – 2010

    Studium der Griechischen, Lateinischen und Deutschen Philologie
    (bzw. der Germanistischen Literaturwissenschaft) in Münster und Jena

    SoSe 2010

    Lehrbeauftragter (Lehrstuhl Gräzistik, Jena)

    2010 – 2012

    Lehrperson für besondere Aufgaben (Lehrstuhl Gräzistik, Jena)

    WiSe 2012 – SoSe 2024

    Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Gräzistik, Prof. Dr. R. Thiel, Jena

    September 2021

    Promotion an der Philosophischen Fakultät der FSU Jena.

    Titel der Dissertation: Der Homerische Mythos und die Grundlagen neuplatonischer Theologie – Proklos’ Traktat über die Dichtung Homers (in R. I 69-205). Übersetzung und Kommentar.

  • Forschung

    Habilitationsprojekt:

    Die Rhetorik des Spottes – Lukians Philosophenparodien und die humoristische Invektive als rhetorisches Überzeugungsmittel

    Aristoteles verweist an zwei Stellen seiner Rhetorik knapp auf Nutzen und Mehrwert des Humors in der Rede. Von einer Behandlung dieses Themas sieht er aber explizit ab, weil er dies nach eigener Aussage ja schon ausführlich in der Poetik (nämlich im zweiten Buch) getan habe. Da uns das zweite Buch der Poetik aber nun einmal nicht überliefert ist, klafft an dieser Stelle gewissermaßen eine Lücke in der Rhetorik-Theorie, die sich auch durch Richard Jankos Versuch, das zweite Buch der Poetik aus spätantiken Scholien zu rekonstruieren, nicht schließen lässt. Die ausführlichste systematische Behandlung dieses Themas im Kontext der Rhetoriktheorie finden wir in Ciceros de orat. 2,216–290  sowie im dritten Kapitel des sechsten Buches von Quintillians Institutio Oratoria, die allerdings auch wieder etwa vierhundert Jahre nach Aristoteles anzusetzen ist.

    Etwa zur selben Zeit haben wir mit Lukian aber einen exzellenten Rhetoriker, der dieses Instrument mit einer Virtuosität beherrscht, wie es kaum einem anderen vor und nach ihm gelungen ist. Daher soll in dieser Arbeit versucht werden, sozusagen am lebendigen Objekt zu untersuchen, wie Lukian Humor und Spott gezielt als rhetorisches Überzeugungsmittel einsetzt, um Löcher in die Konzepte und Ideologien der von ihm so häufig parodierten Philosophen zu stechen. Denn ein Kennzeichen guten Humors ist es nun einmal, Dinge zu bemerken, die andere auch sehen, sobald man sie darauf stößt, die sie aber selbst zu formulieren nicht imstande gewesen wären – und das Schmerzhafte und Lästige an Satirikern ist ja gerade der Umstand, dass sie zumeist den Finger genau in die Wunde legen.

    Darüber hinaus erzielt er durch das Lachen im Hörer eine emotionale Resonanz, weshalb der Spott nicht nur auf argumentativer Ebene, sondern zugleich und vor allem auf der psychologischen Ebene ein hochwirksames psychagogisches Instrument darstellt, das deshalb auch als rhetorisches Überzeugungsmittel nicht zu unterschätzen ist. Da wir durch die positive emotionale Reaktion auch geneigt sind, positiv auf die Argumentation des Redners zu reagieren, sind wir ihm gegebenenfalls – und auch das gilt es zu untersuchen – eher zu folgen geneigt, als es die Qualität des eigentlichen Argumentes erfordern würde.

    Vorträge

    • Proteus Immutabilis - Proklos' Deutung der Proteus-Erzählung [inRem I 112,13-113,19]

    gehalten am 15. Okt. 2011 auf den 16. Aquilonia in Rostock

    • Die spätantike Homer-Deutung im Kontext der neuplatonischen Timaios-Interpretation bei Proklos, gehalten auf der Tagung Il lato oscuro della tarda antichità [...]. Conferenza die ricerca trilaterale

    gehalten am 10.10. 2015 (9.-11.10 2015 in der Villa Vigoni, Loveno di Menaggio, Italia

    • Proklos’ Homer-Deutung im Kontext der neuplatonischen ›Timaios‹- Interpretation – eine Blütenlese

    gehalten am 03.11.2016 an der FSU Jena

  • Publikationen
    • MUHSAL, Daniel: Die spätantike Homer-Deutung im Kontext der neuplatonischen Timaios-Interpretation bei Proklos, in: TOMMASI, SANTOPRETE, SENG (Hrsg.): Hierarchie und Ritual, Zur philosophischen Spiritualität in der Spätantike, S. 259-274, Heidelberg 2018.
    • MUHSAL, Daniel: Der Homerische Mythos und die Grundlagen neuplatonischer Theologie – Proklos’ Traktat über die Dichtung Homers (in R. I 69-205). Übersetzung und Kommentar. (Erscheint voraussichtlich im August 2022 als Band 405 der Reihe Beiträge zur Altertumskunde im De Gruyter-Verlag, Berlin)