Minsk
Foto: Albina Voblikova
März 2020: Sprachpraktikum in Minsk in Zeiten von Corona
- "Es war sehr schade, dass wir den Kurs abbrechen mussten, aber wir befürchteten, dass sich die Lage auch in Minsk verschlechtern würde und bangten darum, ob unser Rückflug stattfinden wird. Abgesehen davon hat es mir sehr gut gefallen. Die Lehrer*innen waren sehr motiviert und kompetent, die Wohnsituation hinnehmbar. Sie hatte den Vorteil, dass man leicht in Kontakt mit anderen Studenten kommen konnte und sich nie einsam gefühlt hat. Zwei neue Bekannte beabsichtigen im nächsten Jahr ein Erasmus in Jena zu absolvieren. Falls die Möglichkeit bestehen würde, würde ich gerne im nächsten Jahr wieder mitfahren!"
Paul, Soziologie und Westslawistik
- "Ich bin seit Freitag wieder in Deutschland. Das Umbuchen ging problemfrei. Leider war ich nur vier Tage in der Uni. Das liegt daran, dass ich zwei Tage nach meiner Ankunft in Minsk bei einer Gesundheitsuntersuchung für ausländische Studierende zum Corona-Verdachtsfall erklärt wurde - ich hatte während der Untersuchung eine Temperatur von 37,7° und war eine Woche vorher ausgerechnet in Norditalien gewesen. Ich habe insgesamt eine Woche isoliert in der Infektionsklinik verbracht, da die Auswertung des Corona-Tests so lange gedauert hat. Aber das Ergebnis war negativ. Sonst gab es keine Probleme.
Die Kurse waren für mich vom Niveau zu einfach. Die Dozenten haben mir deswegen angeboten, an den Kursen für die tschechische Gruppe teilzunehmen. Das konnte ich leider nicht mehr wahrnehmen, weil die Tschechen bis dahin aufgrund der Grenzschließungen abreisen mussten.
Es ist schade, dass nicht alles wie geplant verlaufen ist, aber das liegt nicht in unserer Macht. Ich hatte trotzdem eine schöne, wenn auch nur kurze Zeit in Minsk."
Yana, LA Russisch und Geografie
- "Als wir gehört haben dass die Grenzen schließen, sind wir direkt geflogen. Nur leider müssen alle, die im Ausland waren, 14 Tage lang in Quarantäne, zumindest hier in Jena. Ich hatte eine sehr gute Zeit in Minsk, ist eine tolle Stadt. Die Uni war mir zu anspruchsvoll. Es gab zwar eine Einsteigergruppe, die sich jedoch an Menschen gerichtet hat, die überhaupt kein Russisch sprechen konnten und die mir von daher zu einfach war. Die mittlere Gruppe war jedoch auch nicht meinem Sprachniveau entsprechend. […] Alles in allem habe ich trotzdem viel gelernt und überlege, wenn die Coronapandemie vorbei ist und mein Sprachniveau etwas höher ist, das gleiche Angebot wieder in Anspruch zu nehmen. Vielen Dank für das Organisieren!"
Xenia, Soziologie
- "Wir haben leider alle den Aufenthalt vorzeitig unterbrochen. Am 16.03 sind in der Universität alle Veranstaltungen auf unbestimmte Zeit abgesagt worden. Einige Lehrer*innen hätten für uns noch ein paar Veranstaltungen inoffiziell gehalten, aber wir haben uns dennoch kurz vor der EU-Grenzschließung entschieden zurückzufliegen, weil die Situation ungewiss war.
Ich fand den Aufenthalt sehr schön und mir hat dieser, wenn er auch nur von zwei 2 Wochen Dauer war, sehr viel Freude bereitet. Minsk ist abenteuerlich. In der Stadt sind die großen Gebäude mit Sowjet-Ästhetik unübersehbar. Das Essen ist deftig und lecker. Die Straßen sind zum Teil sehr groß und es gibt häufig Fußgängerunterführungen. Wir haben im Alternativ-Viertel gewohnt, da wo auch das größte Graffiti der Welt ist das von einer Person innerhalb von 3 Jahren gesprayed wurde.
Aus den Kursen konnte ich sehr viel mitnehmen aber vor allem haben mir die vielen kleinen Konversationen im Alltag geholfen, um sprachlich weiter voranzukommen.
Ich konnte ein paar Minsker*innen wiedertreffen, die hier in Jena Erasmus-Aufenthalte hatten. [...]. Ich hatte noch vor, das Biosphärenreservat Beresina und den Nationalpark Naratschsee im Norden von Minsk an den Wochenenden zu besichtigen, aber das hat leider nicht geklappt. Wenn es geht, dann nehme ich an der nächsten Minsk-Exkursion gerne wieder mit teil, die dann hoffentlich eine/zwei Wochen von längerer Dauer ist."
Karl, MSc Physik