Für die Untersuchung des komplexen Zusammenspiels von dispositiven Faktoren und individuellen Handlungsspielräumen, die sowohl die Konstruktion von Geschlechteridentitäten bedingen als auch die Wahrnehmungs- und Handlungsweisen von Frauen und Männern bestimmen, ist die biographische Analyse ein besonders geeignetes Werkzeug. Obwohl die Überlegungen zu einer "neuen Biographik" (Bödeker) parallel zur programmatischen Entwicklung der Geschlechtergeschichte verliefen und Überschneidungen der jeweiligen Ansätze bestehen, gibt es bisher nur wenige reflektierte konzeptionelle Ansätze, die den Einstieg in diesen Forschungskomplex erleichtern können (z.B. Dausien).
Um den Austausch über Chancen und Grenzen, Probleme und Lösungen des Forschungsfeldes Biographie und Geschlecht zu ermöglichen, hat sich 2011 aus dem interdisziplinären Workshop Biographie und Geschlecht in Jena ein Arbeitskreis von Doktorand_innen u. a. aus den Fachbereichen Geschichtswissenschaft, Musikwissenschaft und Soziologie gegründet. Bei regelmäßigen Workshops werden neben der Diskussion von aktuellen Arbeitsthemen der einzelnen Mitglieder verschiedene Teilaspekte des Forschungskomplexes und methodische Fragen des biographischen Ansatzes diskutiert.
Kontakt: Silke Meinhardt, M.A.