Russisch und Ukrainisch an unserem Institut

Russisch und Ukrainisch am Institut für Slawistik und Kaukasusstudien

Das Russische ist nicht nur die Staatsprache der russischen Föderation und von Belarus. Das Russische wird in mehreren Nachfolgestaaten der Sowjetunion von erheblichen Anteilen der Bevölkerung als Mutter- oder Zweitsprache gesprochen — so etwa in den EU-Staaten Estland und Lettland, in der Ukraine, in Ländern des Kaukasus und Zentralasiens. Die russischsprachige Literatur- und Kulturproduktion ist nicht auf Russland beschränkt — so wird etwa jährlich ein Preis für russischsprachige Literatur der Ukraine vergeben, so hat Tschingis Aitmatov, der wichtigste kirgisische Schriftsteller des zwanzigsten Jahrhunderts, viele seine Werke auf Russisch verfasst, werden heute Spielfilme in Kasachstan auf Russisch gedreht. Das Russische ist wie andere europäische imperiale Sprachen — Englisch, Französisch oder Spanisch — eine der großen Kultursprachen Europas, deren Geltung sich weit über die ursprünglichen Grenzen ausgeweitet hat. Die Professuren für slawische Literatur- und Sprachwissenchaft tragen dieser über Russland hinausgehenden Geltung des Russischen in ihrer Komplexität in Lehre und Forschung Rechnung. Weiterhin bemühen wir angesichts der jetzigen Situation für unsere Studierende  Austauschmöglichkeiten mit anderen Ländern, in denen Russisch gesprochen wird, zu erschließen.    

Das Ukrainische ist seit 2018 Gegenstand sprachwissenschaftlicher Forschung an unserem Institut. Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen u.A. aus L'viv und Kyiv entwickeln wir am Institut GRAC, das zur Zeit größte Referenzkorpus des Ukrainischen - siehe www.uacorpus.orgExterner Link. Ab dem Wintersemester 2022 bieten wir Ukrainisch im Rahmen eines Sprachkurses an — zur Zeit leider nur als ASQ im Bachelor bzw. als Zusatzmodul im Lehramt und Master anrechenbar. Ebenfalls im Wintersemester bieten wir ein Modul zu den Sprachen der Ukraine, mit Feldforschung unter nach Jena Geflüchteten, an. Insgesamt haben wir für sieben geflohene ukrainische WissenschaftlerInnen Förderung für einen Forschungsaufenthalt an unserem Institut einwerben können; siehe www.ukr.uni-jena.de. en Im Rahmen des  Aleksander-Brückner-Zentrum bieten wir regelmäßig Seminare und Veranstaltungen zur Ukraine an.