A new book series in Modern Greek Studies by the research group "Bessarion"
Nebeneinander aufgestellte Bücher
Foto: Gergana Börger
Die Buchreihe Cultural crossroads: Greece and beyond im Verlag Frank & Timme Externer Link(Herausgeber: Thede Kahl; ISSN 2943-2367) erkundet die Schnittstellen des modernen Griechenlands mit seinen Nachbarländern und der neugriechischen Kultur mit ihren Nachbarkulturen. Sie behandelt geographische, historische, soziologische, linguistische und künstlerische Aspekte der griechischen Kultur im Kontext ihrer Beziehungen zu anderen Gesellschaften und Kulturen. Durch innovative und interdisziplinäre Ansätze können Themen aus vielen geisteswissenschaftlichen Disziplinen behandelt werden, wobei die Wechselbeziehungen zu nicht-griechischen Kulturen, die Auseinandersetzung mit den nachbarschaftlichen Verflechtungen, der interkulturelle Dialog und die Diskussion um Minderheiten und Mehrheiten im Vordergrund stehen.
The book series Cultural crossroads: Greece and beyondat Frank & TimmeExterner Link (edited by Thede Kahl; ISSN 2943-2367) explores modern Greece’s interfaces with its neighbouring countries and modern Greek culture’s interfaces with its neighbouring cultures. It deals with geographical, historical, sociological, linguistic and artistic aspects of Greek culture within the context of its relationships with other societies and cultures. Topics from many disciplines in the humanities are addressed through innovative and interdisciplinary approaches, with focusses on intercultural dialogue, interactions with non-Greek cultures, interconnections with Greece’s neighbours and discussions about minorities and majorities.
Cultural crossroads: Greece and beyond, Vol. 2 Cay Lienau: Griechenland in Südosteuropa
Von den Inseln der Ägäis über die Türme der Mani hin zur Landschaft Olympias – die in diesem Band vereinten Studien Cay Lienaus bieten fundierte Einblicke in die Geographie Griechenlands und Südosteuropas. Neben physiogeographischen Analysen, z. B. zur Raumstruktur Albaniens, kommen auch historische und kulturelle Aspekte nicht zu kurz – etwa die griechische Arbeitsmigration oder nationale Erinnerungskulturen in Thrakien. Welchen Einfluss hatten die Balkankriege von 1912/1913 auf den damaligen Grenzverlauf? Und wie gestaltet sich das Zusammenleben von Christen und Muslimen in ethnisch-religiös gemischten Siedlungen im östlichen Balkan heute? Lienaus interdisziplinärer Ansatz verknüpft Geographie und Geschichte mit den Werken literarischer Größen wie Nikos Kazantzakis, Jannis Ritsos oder Bettina Schinas. Ihre Briefe machen die Lebensrealität in Griechenland im 19. Jahrhundert erfahrbar. Ein wertvoller Band für alle, die sich für die Geographie und kulturelle Vielfalt Griechenlands und Südosteuropas interessieren.
Cay Lienau ist emeritierter Professor für Geographie an der Universität Münster und zählt zu den führenden Experten der Regionalgeographie Griechenlands und Südosteuropas. Seine Forschung widmet sich ländlichen Siedlungen, peripheren Räumen und der Ethnizität. Mit wegweisenden Studien sowie Vereinsgründungen und Exkursionen prägte er die deutsch-griechische Zusammenarbeit sowie die Südosteuropa-Forschung bis heute.
Cultural crossroads: Greece and beyond, Vol. 1 Claudia-Maria Maruschke: Kinder griechischer Bürgerkriegsflüchtlinge in der DDR
1.300 Markos- oder Partisanen-Kinder kamen 1949 und 1950 nach Radebeul bei Dresden. Die Bürgerkriegsflüchtlinge erhielten in der DDR eine sozialistische Erziehung sowie eine Schul- und Berufsausbildung. Danach sollten sie nach Griechenland zurückkehren. Doch mit dem Vorwurf der Knabenlese (παιδομάζωμα) zum Zwecke der kommunistischen Indoktrination hatte Griechenland allen in Osteuropa lebenden Emigranten die Staatsbürgerschaft aberkannt. Es herrschte Kalter Krieg. Als Staatenlose suchten sie in der communitas eine Beheimatung in der DDR. Die Vorteile für den sozialistischen Staat lagen auf der Hand: ausgebildete Fachkräfte, Rehabilitierung nach dem Zweiten Weltkrieg und die Chance auf ein Unterlaufen der Hallstein-Doktrin. Der Sturz der griechischen Junta eröffnete die Chance auf eine Rückkehr in die Heimat. Doch viele schufen sich zunächst als Gastarbeiter in der Bundesrepublik eine finanzielle Grundlage für die Heimkehr nach Griechenland. Ihre in der DDR aufgewachsenen Kinder suchen nun ihrerseits Beheimatung, Identität und eine Zukunft.
Claudia-Maria Maruschke ist in der Grenzstadt Görlitz mit Fluchtgeschichten und Begegnungen mit dem „Fremden“ aufgewachsen. Mehr als zwanzig Umzüge haben ihr später die Facetten einer Binnenmigration aufgezeigt. Als Erzieherin, Diplom-Sozialpädagogin, Diplom-Theologin, Leiterin von Sozialpädagogischer Familienhilfe und Kindergärten begegnete ihr die Suche nach Heimat und Identität im Alltag. Als Kulturanthropologin bietet sich ihr nun die Chance, diese in Worten einzufangen und weiterzugeben.