Meldung vom:
„Reflexión, Inovação, Oportunidades“ (Reflexion, Innovation, Möglichkeiten): Unter diesem Motto stand die internationale DaF-Netzwerk-Konferenz über Zusammenarbeit und innovative Ansätze in Unterricht und Lehrendenbildung in Lateinamerika an der Universidade do Estado do Rio de Janeiro (UERJ), die wir als fünf Standorte der vom DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst) geförderten Germanistischen Institutspartnerschaft (GIP) im südlichen Lateinamerika organisiert und vom 2.- 4.10.2024 durchgeführt haben.
Der Fachbereich DaFZ der FSU Jena arbeitet in dieser multilateralen Kooperation mit DaF-Lehrendenbildunginstituten an der Universidad Nacional de Asunción (UNA, Paraguay), der Universidad Nacional de Córdoba (UNC, Argentinien), der UERJ und dem Instituto de Formação de Professores de Língua Alemã in Ivoti (IFPLA, Brasilien) sowie weiteren assoziierten Partneruniversitäten wie der UFRJ und der UFF (beide Rio de Janeiro, Brasilien) zusammen.
Die Idee einer internationalen Vernetzungskonferenz in Lateinamerika entstand vor etwas mehr als einem Jahr auf dem Kongress des Brasilianischen Deutschlehrendenverbands in Florianopolis (Brasilien) im Austausch zwischen Lehrenden und Studierenden: Mithilfe des Potenzials unseres GIP-Netzwerks wollten wir eine Konferenz organisieren, die Partizipation auf Augenhöhe im regionalen Kontext ermöglichen sollte und dabei nicht nur einen ausgewählten Personenkreis fördern, sondern ein breites Publikum, vor allem auch Studierende und somit zukünftige Lehrkräfte sowie den wissenschaftlichen Nachwuchs adressieren.
Die DaF-Netzwerkkonferenz als ein partizipatives Bildungs-, Vernetzungs- und Professionalisierungsprojekt: Ein Komitee aus Studierenden aller GIP-Standorte hat gemeinsam mit den Dozierenden die Konferenz inhaltlich und organisatorisch geplant und durchgeführt. Die Vor- und Nachbereitungsprozesse erstrecken sich dabei über ein gesamtes Jahr, in dem das internationale Team sich wöchentlich getroffen und intensiv zusammengearbeitet hat. Was zunächst als Experiment begann, entwickelte sich schon während der Planung (trotz vielfältiger Herausforderungen) zu einem Erfolgsmodell. Auch dank der Unterstützung weiterer Projektpartner, die sich der Idee angeschlossen haben, wie die Goethe-Institute Rio de Janeiro und São Paulo, das deutsche Generalkonsulat Rio de Janeiro, die Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) Thüringen, die Universidade de Santa Catarina UFSC in Florianópolis und der Fachbereich DaFZ der PU Marburg.
Am Mittwoch, den 2. Oktober 2024, wurde die GIP-Netzwerkkonferenz um 15:30 Uhr feierlich in den Räumen der Universidade do Estado do Rio de Janeiro (UERJ) eröffnet. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich bereits über 120 Teilnehmer:innen registriert (ein Großteil dieser waren Studierende), und viele weitere folgten im Verlauf der Konferenz. In den Eröffnungsreden der Dozierenden und Studierenden aus Brasilien, Paraguay, Argentinien und Deutschland wurde auf die besondere Organisationsstruktur der Konferenz hingewiesen. Die enge Zusammenarbeit über alle 'Statusgruppen' hinweg spiegelte sich dabei auch im abwechslungsreichen Konferenzprogramm wider, das eine Mischung aus Plenarvorträgen, Workshops, Einzelvorträgen und einer Podiumsdiskussion umfasste. Studierende und Lehrende gestalteten viele der Beiträge ko-konstruktiv, wodurch ein begleiteter Einstieg für Studierende in bestimmte wissenschaftliche Arbeitstechniken geschaffen wurde und natürlich auch die Dozierenden von neuen Ideen und Perspektiven der Studierenden profitieren konnten. Ergänzend förderten zwei vom Generalkonsulat veranstalte Empfänge den informellen Austausch und rundeten das Programm ab.
Für Begeisterung sorgten die von Karoline Schleyer entworfenen T-Shirts und Eco-Bags, die sich zum Erkennungszeichen der Teilnehmenden entwickelten.
Die positiven Rückmeldungen, glückliche Teilnehmende sowie erste Erkenntnisse aus einer fragebogenbasierten Konferenzevaluation und der Begleitforschung zum Einbezug des studentischen Komitees legen nahe, dass die Veranstaltung eine prägende Erfahrung für einen Großteil aller Beteiligten war. Projektkonzepte für Nachfolgeprojekte sind bereits geschrieben und beantragt. Weitere Informationen zur Konferenz finden sich hierExterner Link.
Autor:innen: Stefan Baumbach, Rabea Erradi, Mergenfel Ferreira, Luise Flick, Karoline Schleyer, Roberta Stanke
Kontakt: stefan.baumbach@uni-jena.de