Studienabschlüsse: Ungarische Sprache und Literatur (Mag) Deutsche Sprache und Literatur (Mag) Südosteuropastudien (MA Jena, 2014)
Derzeitige Stellung: Doktorandin
Eine ganze „Verflechtung“ an Überlegungen führte mich dazu, warum ich SOE studieren wollte. An erster Stelle wollte ich meine Kenntnisse im albanischen Sprachraum vertiefen. Ich kam durch meine Studien an der ELTE, in Budapest mit dieser Sprache und Kultur in Berührung. Mein damaliger Dozent – ein ehemaliger Journalist und sogar Dolmetscher Enver Hoxhas – erzählte für mein Verständnis erstaunliche Geschichten über die Albaner und die Kosovaren. Nach dem ersten Besuch der Sommerschule in Prishtina wurde die albanische Sprache zu meiner Leidenschaft und die Beschäftigung mit dem Raum „Südosteuropa“ zu meinem Lebensziel. Beim zweiten Besuch der Sommerschule traf ich Studierende des Studiengangs „SOE“ der FSU Jena. So erfuhr ich von dieser Möglichkeit. Ein Jahr später bekam ich meine Zulassung an der FSU und zog nach Jena.
Außerdem habe ich durch meine ungarische Muttersprache und meine Sozialisation in Ungarn einen anderen, vielleicht sensibleren oder vertrauteren Blick auf Südosteuropa als viele Westeuropäer. Diesen – nennen wir ihn ethnographischen – Blick kann ich mit dem Blick des Historikers und dem des Kulturwissenschaftlers kombinieren, was mich wiederum dem Verständnis dieses Raumes näherbringt.
Was mich von vorherein an diesem Studiengang fasziniert hat, war in der Tat die Interdisziplinarität. Mein Denken, meine Herangehensweise sind im großen Teil von dem wissenschaftlichen Umgang mit dem jeweiligen Forschungsgegenstand an diesem Studiengang abzuleiten. Während meines Studiums genoss ich die familiäre Atmosphäre und die vielen Möglichkeiten innerhalb und außerhalb der Universität: Das Angebot an Lehrveranstaltungen von der Religionswissenschaft bis zur Politik und die hohe Zahl an Praktika, Exkursionen, Sprach- und Sommerschulen. Nicht nur einmal hatten wir als eine kleine Seminargruppe den Luxus, sogar zwei Seminarleiter zu haben. Dadurch entwickelte sich das Seminar zu einem spannenden Diskussionsraum, was nur in wenigen Seminaren der Fall ist.
Wenn sich jemand auf dieses Gebiet spezialisieren möchte, aber noch unschlüssig ist, ob er danach als Balkanologe, Historiker, Journalist oder sogar als Entwicklungshelfer arbeiten will, ist in Jena am besten aufgehoben. Wenn man mit festen Plan kommt, ist es umso besser.
Ich bin momentan Doktorandin an der Universität Leipzig am Lehrstuhl für Vergleichende Kultur- und Sozialgeschichte, SYLFF Stipendiatin und assoziierte Mitarbeiterin am GWZO. Ich beschäftige mich mit Freimaurernetzwerken in Österreich-Ungarn und im Osmanischen Reich im 19 und am Anfang des 20. Jahrhunderts. Meine Hauptaufgaben bestehen aus kulturwissenschaftlicher und historischer Forschungsarbeit. Das bedeutet, dass ich Quellen suchend in Archiven und Bibliotheken hocke, Quellen auswerte, (wenn ich die Geeigneten gefunden habe), an Konferenzen und Workshops teilnehme. Aus diesen Aufgaben resultiert, dass ich auch viel reise. Die Krönung meiner Arbeit soll die Verschriftlichung meiner Ergebnisse also meine Dissertation sein.