Studienabschlüsse: Mag. Politikwissenschaften (HF) und Südslawistik (HF) in Jena (2011)
Derzeitige Stellung: Sachbearbeiterin im Thüringer Ministerium für Migration, Justiz und Verbraucherschutz

SOE Alumni Stambasky Romina

Zu dem Studium der Südslawistik bin ich hauptsächlich durch meine bulgarischen Wurzeln gekommen. Mir war es besonders wichtig die Sprachen der Region von deren Ursprung an bis hin zum heutigen Gebrauch zu erlernen und zugleich mehr über die kulturhistorische Entwicklung des Balkans zu erfahren. In meiner Familie wurde schon immer intensiv über Politik diskutiert. Deshalb fiel die Wahl Politikwissenschaften zu studieren auch fast wie von selbst.

Besonders spannend und attraktiv an dem Studium in Jena war für mich die Möglichkeit, zwei Fächer kombinieren zu können, die sich zum einen inhaltlich gut ergänzen und zum anderen eine berufliche Perspektive bieten. Vor allem durch den fortschreitenden EU-Beitrittsprozess von den Ländern der Region, bestand ein besonderer wissenschaftlicher Anreiz. Darum war die ausgeprägte interdisziplinäre Ausrichtung beider Studienfächer und die Möglichkeit der Spezialisierung in den Europäischen Studien ein großes Plus.

Das was vor allem zählt ist jedoch, dass ein Studium Freude bereitet und Chancen für die weitere Entwicklung bietet. Für mich war die Erfahrung, selbst als Tutorin und wissenschaftliche Hilfskraft am Institut der Slawistik tätig zu sein, in dieser Hinsicht sehr wertvoll. Das Engagement der Dozenten für die Studenten ist dort sehr ausgeprägt und deshalb etwas was ich bis heute immer noch sehr schätze. Mir verhalfen die Sprachkenntnisse und genau diese berufliche Praxis bei meiner Stelle bei einem EU-Forschungsprojekt zu Transport in einer älterwerdenden Gesellschaft. Die Zeit nach dem Studium war durchaus voll mit Herausforderungen und neuen Einblicken und hat gezeigt, dass viele Erfahrungen wertvoll sind.

Durch ein Praktikum erhielt ich die Chance zum Einstieg als wissenschaftliche Mitarbeiterin und später auch als  persönliche Referentin des Vorsitzenden der SPD-Fraktion im Thüringer Landtag tätig zu sein. Zu den spannenden Aufgaben dieser Tätigkeit gehören das Verfassen von Reden, die Organisation von Terminen des Fraktionsvorsitzenden und die Koordination der Fraktionsarbeit.

Nach fast drei Jahren im bunten und spannenden Alltag des Thüringer Landtags war es mir sehr wichtig mich beruflich mehr auf die interkulturelle Ebene auszurichten. Aufgrund der immer größer werdenden Präsenz von migrations- und integrationspolitischen Fragen auf der politischen Tagesordnung, lag es für mich ganz klar auf der Hand, ich möchte dabei sein, wenn die bedeutenden Weichen für die Integration gestellt werden. Derzeit bin ich im Thüringer Ministerium für Migration, Justiz und Verbraucherschutz tätig und beschäftige mich mit den Themenbereichen Migration, Integration und Förderung von Integrationsprojekten in Thüringen. Das ist für mich persönlich sehr erfüllend, da die Maßnahmen an denen ich mitarbeite, die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in Thüringen auf direktem Wege positiv unterstützt.             

Welchen Berufsweg man nach dem Abschluss ergreift, muss man selbst für sich entdecken und entscheiden. Aus heutiger Sicht würde ich zweifellos wieder diesen spannenden Weg wählen.