Begegnungen in der Hauptstadt

Wie viele andere europäische Großstädte präsentiert sich Sofia als vielseitige und tolerante Stadt mit abwechslungsreicher Geschichte. Das Römische, Byzantinische und Osmanische Reich haben dort ihre architektonischen Spuren hinterlassen. Neben der frühchristlichen Rotunde des Hl. Georg aus dem 4. Jh. und der Sophienkirche aus derselben Zeit besichtigten wir die mittelalterliche Bojana-Kirche aus dem 10. Jh., die Banyabaşı Moschee aus dem 16. Jh. und die Sofioter Synagoge aus dem 20. Jh. Die größte Begeisterung löste jedoch durch ihren Prunk und ihre Größe die Kathedrale des bulgarischen Patriarchen „Sveti Aleksandăr Nevski“ aus.

Exkursionsgruppe in der Zentralmarkthalle von Sofia

Sofia ist eine schnelllebige, aber auch gesellige Stadt. In Parks und Cafés sieht man Menschen, die sich unterhalten, lautstark über Fußball oder Politik streiten, kleine Gesellschaftsspiele spielen, Wein oder Kaffee trinken. Die Dynamik des Sofioter Lebens spürten wir aber am deutlichsten in der Zentralmarkthalle, die Anfang des 20. Jh. gebaut wurde. Hier, auf diesem überdachten Markt, waren wir direkt am Puls der Stadt.

Erinnerungsfoto aus dem Ethnographischen Museum

Um unser Wissen über die bulgarische Folklore zu erweitern gingen wir ins Ethnographische Museum, das mit mehr als 20 000 Exponaten die größte Sammlung bulgarischer Volkstrachten besitzt. Hier haben wir uns die gastierende Ausstellung von Gebrauchsgegenständen, Karnevalskostümen und Volkstrachten der bessarabischen Bulgaren, einer in der Ukraine lebenden Minderheit, angeschaut.

Vor dem Museum für Nationale Geschichte in Sofia
 

Das Nationale Historische Museum von Sofia ist das größte Museum Bulgariens. Das prunkvolle Museumsgebäude diente bis 1989 als Präsidentenpalast. Auf 6 000 m² Fläche sind hier 650.000 Exponate ausgestellt. Um uns alles anzuschauen, hätten wir einen ganzen Tag gebraucht. Als wir das Museum verließen, waren wir alle ziemlich erschöpft. Am Ende dieses langen Tages teilten uns Marcella und Susann ihre ersten gemischten Gefühle, die Sofia in ihnen hervorgerufen hat, mit: "Wir finden Sofia mit ihren prunkvollen Bauwerken und dem gepflegten Stadtkern, mit ihren Geschäften und Cafés faszinierend. Wir haben aber auch Stadtviertel gesehen, in denen, nach dem Stadtbild zu urteilen, sehr einfache Lebensverhältnisse und Armut herrschen."