28. - 30.06.2024, Weingarten
Am Freitag, den 28. Juni 2024, startete die Akademie Weingarten mit einer Konferenz für junge Masterstudierende und Doktorand:innen, die ihre Forschung zu indigener Organisation, globalem Lernen, Literatur, Stimme der Natur, Klimarecht und Klassenfragen der audiovisuellen Produktion im lateinamerikanischen Kontext präsentierten. Im Gegenzug erhielten sie Feedback und methodologische Orientierung von den teilnehmenden Forscher:innen des Projekts CALAS.
Danach eröffneten die zwei Direktor:innen des Lokalsitzes, Claudia Hammerschmidt der Friedrich-Schiller-Universität und Lucas Christel der Universidad Nacional de San Martín, die Veranstaltung. Darauf folgte die von der Direktorin der Diözese Rottenburg-Stuttgart Heike Wagner moderierte Eröffnungskonferenz von Alberto Acosta mit dem Titel "Repensando en clave de pluriverso". In seinem Vortrag behandelte Acosta verschiedene von den Organisator:innen vorbereitete Fragen: Wie öffnen wir uns neuen Formen des sentipensar, um andere Gegenwarten zu konstruieren? Wie schaffen wir es, eine liebevolle Beziehung zur Natur wiederherzustellen? Wie finden wir neue Formen des Zusammenlebens und Fortbestehens mit der Natur? Wie verknüpfen wir das "sentipensar" der Erde mit Fragen der sozialen Gerechtigkeit?
Am Samstag, den 29., folgten weitere Vorträge von Edson Krenak des Cultural Survival über den philosophischen indigenen Aktivismus und Edel Moraes der Secretaria Nacional de Pueblos tradicionales y activista de los pueblos extractivistas de Brasil. Jorge Spíndola der Universidad Nacional de La Patagonia San Juan Bosco diskutierte das Thema Cuidar la trama de la vida aus einer Mapuche-Perspektive. Efren Barrientos des Instituto Universitario de Estudios Sociales de América Latina - IUESAL - sprach über die Konstruktion einer nachhaltigen indigenen Autonomie.
Abends fand das World Café mit einer dynamischen Debatte statt, die Claudia Tomadoni, Friedrich-Schiller-Universität Jena, anleitete. Die Präsentationen von Cristina Maiztegui des Red de Mujers en Diálogo Ambiental und Rodrigo Zori Comba des SerHumanos e.V. schlossen den arbeitsreichen Tag ab.
Die Veranstaltung endete am 30. mit den Vorträgen zweier bedeutsamer Poeten: dem Mapuche-Huilliche Bernardo Colipán Filgueira und dem Dichter der Wayuu, Vito Apüshana.
Das Event entwickelte eine besondere Atmosphäre mit offenen Diskussionsräumen, reger Beteiligung, der Präsentation von theoretischen und praktischen Projekten, einer Armonización angeleitet von Adriana Walker (comunidad Embera Chamí) und der Präsenz verschiedener Repräsentant:innen der indigenen Bevölkerungsgruppen Abya Yalas.
Die Organisation der Tagung unterlag Heike Wagner der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Claudia Hammerschmidt, Claudia Tomadoni, David Foitzick, Eduardo Relly und Fernanda Oliveira de Souza der Friedrich-Schiller-Universität Jena - CALAS Cono Sur.
Text: Fernanda Oliveira de Souza und David Foitzick Reyes
Übersetzung: Elsa Steenbuck