Dialogplattform 2024 - Buenos Aires

04. - 05.09.2024, Buenos Aires

Das Center for Advanced Latin American Studies (CALAS) veranstaltete die Dialogplattform „Crisis de la representatividad política: cuando Dios está en todas partes pero solo atiende en las capitales“. Das Event ist eingebettet in das vierte Laboratorium von CALAS „Strategic Identities and crisis in Latin America: Processes and tensions" im Rahmen des Research Program „Coping with Crises: Transdisciplinary Perspectives from Latin America". Der Consejo Latinoamericano de Ciencias Sociales (CLACSO) beteiligte sich an der Organisation der Veranstaltung.

Aktuell befinden wir uns in einer Realität, in der es zu ständigen Mutationen und wiederkehrenden Krisen kommt, die diverse Effekte auf zentrale Akteur:innen des öffentlichen Lebens haben. Grund dafür sind Prozesse, in denen politische Parteien ihre zentrale Funktion verlieren, öffentliche Debatten zu strukturieren. Stattdessen kommt es zu einem Vormarsch einer Demokratie des Publikums, der wachsenden Bedeutung von individuellen Leitfiguren und Kompass-Leadership, der Trend zu partikulären statt universellen Rechten, die Multiplikation der Protesterfahrung und bürgerlicher Mobilisierung, das Aufkommen von "Anti-System"-Diskursen, Polarisierung und politische Antagonismen, etc. Zusammenfassend hinterfragen diese Prozesse die eigentliche Idee der Repräsentation, der Delegation von Macht und politischem Leadership und formuliert eine wachsende Unzufriedenheit der bisher gängigen Mediation zwischen Zivilgesellschaft und dem Staat.

Aktuell wurden (und werden) jene Prozesse vor allem auf einem nationalen Maßstab mit dem Staat als Zentrum der Analyse gemessen. Wir halten es für bedeutsam, ebenfalls darüber zu reflektieren, wie sich diese politischen Phänomene auf lokalen, regionalen und/oder subnationalen Maßstäben rekonfigurieren und welche Besonderheiten der verschiedenen Aspekte der Repräsentationskrise sich jenseits des nationalen Orbits abzeichnen. In diesem Sinne laden wir dazu ein, über folgende Fragen zu sprechen: Wie widersprechen sich diese neuen Formen der Mediation zwischen Zivilgesellschaft (und ihren vielfältigen Identitäten) und dem Staat auf lokaler, regionaler und/oder subnationaler Ebene? Wie gehen die Exekutivorgane auf diesen Ebenen mit den verschiedenen Aspekten der Krise der Repräsentation um? Auf welche Art und unter welchen Umständen können die politischen konflikthaften Prozesse von einer lokalen auf eine nationale Bühne kommen? Wie sehen sich politische lokale Eliten von den aufkommenden neuen Repräsentationsformen betroffen? Wie rekonfigurieren sich die politischen Beziehungen zwischen dem Zentrum und der Peripherie innerhalb der Nationalstaaten in diesem neuen Szenario politischer Krisen und Unsicherheit?

Diese Dialogplattform bieten einen Raum, über diese Themen anhand verschiedener Präsentationen zu reflektieren und zu diskutieren.

Hier können Sie das Programmpdf, 315 kb einsehen.