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Bereits zum dritten Mal in Folge reisten Studierende aus Jena während ihrer vorlesungsfreien Zeit im Rahmen eines Kooperationsprojektes an die Deutsche Schule Sevilla “Albrecht Dürer”. Während ihres zweiwöchigen Aufenthalts verfolgten die insgesamt 10 Studierenden der Fächer Lehramt, M.A. Deutsch als Fremdsprache - Deutsch als Zweitsprache und M.A. Interkulturelle Personalentwicklung und Kommunikationsmanagement (IPK) das Ziel, sich praktisch mit sprach- und kultursensibler Unterrichtsgestaltung zu beschäftigen.
Auf sprachlicher Ebene sollten sie Erkenntnisse über Methoden und die Durchführung des Deutschsprachigen Fachunterrichts (DFU) vor Ort gewinnen. Die Aktion ist an das Projekt FLinKUS (Forschendes Lernen in kollaborativer Unterrichts- und Schulentwicklung) gekoppelt, welches vom Fachbereich DaF/DaZ und dem ZLB angeboten wird. Im Rahmen des Seminars können Studierende direkt an Forschungs- und Schulentwicklungsprojekten ausgewählter Partnerschulen mit Deutschangebot außerhalb Deutschlands teilnehmen und arbeiten dabei mit (DaF- oder Germanistik-)Studierenden aus Partneruniversitäten der jeweiligen regionalen Kontexte zusammen.
Neu war dieses Jahr, dass sich an der Reise auch Studierende aus dem Fachbereich Interkulturelle Wirtschaftskommunikation (IWK) mit ihrer Expertise beteiligt haben. So haben die beiden IPK-lerinnen ein interkulturelles Training für 24 Schüler*innen der 12. Klasse an der zweisprachigen Schule gegeben. Im Mittelpunkt des zweiteiligen kulturübergreifenden Trainings stand die Reflexion der eigenen kulturellen Prägung und der produktive Umgang mit interkulturell herausfordernden Situationen. Neben interaktionsbasierten Übungen vermittelte das Training auch theoretische Grundlagen zu interkultureller Kommunikation.
Zusätzlich haben die Studierenden DaF-Unterricht an der Universidad de Pablo de Olavide Sevilla (UPO) gegeben und gemeinsam mit Deutsch-Studierenden ein interkulturelles Frühstück organisiert, bei dem ein reger mehrsprachiger Austausch über Essgewohnheiten, Stereotype und Bildungssysteme stattfand.
Für die Studierenden der Universität Jena bedeutet die Teilnahme an der Exkursion insbesondere selbständiges und kreatives Arbeiten mit neuen Zielgruppen. Ariane Fischer, die Lehramt studiert und schon das dritte Jahr in Folge mit nach Sevilla kommt, resümiert:
“Für mich ist besonders das kooperative Arbeiten bereichernd, sowohl bei der Vorbereitung der Reise, den Hospitationen, dem Unterricht und den anderen Forschungsaktivitäten als auch ganz besonders bei der Reflexion nach den Unterrichtsstunden, Workshops und Beobachtungen. Ich kann 100h unterrichten, aber wenn ich ihn nicht reflektiere, entwickle ich mich nicht weiter. Daher finde ich die Zusammenarbeit in allen Schritten super gewinnbringend.”
Auch die zwei Teilnehmerinnen Judith Ciecka und Larissa Kümper aus der IWK konnten ihren fachlichen Horizont erweitern:
“Für uns hat die Forschungsreise nach Sevilla eine enorme Chance dargestellt, Inhalte aus dem Studium selbst anzuwenden und zu vertiefen. Bei der Konzeption und Umsetzung des interkulturellen Trainings sind wir auf neue Erkenntnisse gestoßen und uns unserer eigenen kulturellen Prägung ein Stück bewusster geworden. Auch der Umgang mit einer für uns neuen Zielgruppe hat dazu beigetragen, dass wir in unserer interkulturellen und Moderationskompetenz gestärkt aus dem Training hervorgegangen sind. Wir würden definitiv wiedermitkommen, um uns sowohl persönlich als auch fachlich weiterzuentwickeln.”
Aktuell laufen schon die Planungen für die nächste Forschungsreise im Institut für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache und Interkulturelle Studien. Informationen zur Anmeldung werden rechtzeitig über Stefan Baumbach (DaF/DaZ) und Isabella Friedrich (IWK) bekanntgegeben.