DaF-Nachwuchskonferenz 2023 in Taiwan

DaF-Nachwuchskonferenz 2023

DaF-Nachwuchskonferenz 2023 in Taiwan
Foto: Florian Thaller

DaF-Nachwuchskonferenz 2023 in Taiwan

Foto: Florian Thaller

Die zweite DaF-Nachwuchskonferenz Ostasien fand in hybrider Form vom 16. bis zum 18. November 2023 an der National Kaohsiung University of Science and Technology in Taiwan statt. Die Teilnehmende setzten sich aus Masterstudierenden und DoktorandInnen aus Deutschland, Korea, Japan und China zusammen.

Um sich besser zu vernetzen, trafen sie sich am 16. November zum Kennenlernen und tauschten sich über ihren akademischen Wedergang, ihre Forschungsthemen, ihre Lehrerfahrung sowie auch über persönliche Dinge aus. Im Anschluss wurde eine eingehende Diskussion über die aktuelle Situation des DaF-Studiums in den GIP-Ländern geführt, insbesondere über die Ressourcen und Herausforderungen des DaF-Studiums in den jeweiligen Ländern. Die Diskussionsergebnisse wurden von Nancy Yanagita auf der GIP-Tagung am 17. November präsentiert, um die Perspektiven und Wünsche der DaF-Studierendenden den Mitgliedern der GIP Ostasien mitzuteilen. Darauf folgte am Nachmittag ein Forschungscafé, in dem die DaF-NachwuchswissenschaftlerInnen ihre Forschungsthemen oder -projekte entweder in Form eines Vortrags oder eines Workshops vorstellten.

Ayumu Shibutani stellte seine Masterarbeit zum Thema Feedback in E-Mail-Tandems vor. Anhand von E-Mails, die im Rahmen eines gemeinsamen Unterrichtsprojekts zwischen deutschen und japanischen Studierenden ausgetauscht wurden, untersucht er, welches Feedback die Teilnehmenden geben, wenn sie von ihren PartnerInnen E-Mails in deren Fremdsprache bekamen.

Ausgehend von der Relevanz der Interaktionsforschung im Fremdsprachenunterricht stellte Guiming Tian die methodologischen Zugänge zur Interaktionsforschung vor. Im Anschluss daran erhielten die Teilnehmenden die Möglichkeit, die Unterrichtsinteraktion im angebotenen Transkript zu analysieren und zu verstehen. Dies ermöglichte eine bessere Nachvollziehbarkeit des Analyseprozesses bei der Erforschung von Interaktion im Unterricht.

Yusuke Takei hielt einen Vortrag über sein Forschungsprojekt zum Thema Diskursmarker und erläuterte die Forschungsergebnisse: In welchen Situationen benötigen japanische Deutschlernende Diskursmarker? Wie Diskursmarker erfolgreich im Grundstufenunterricht thematisiert werden können, wurde nach seinem Vortrag gemeinsam diskutiert.

Lu Zhang stellte den Forschungsansatz Aktionsforschung in ihrem Vortrag vor und betonte, dass Aktionsforschung Lehrenden eine gute Möglichkeit bietet, den eigenen Unterricht einerseits zu erforschen und andererseits zu verbessern. Zur Veranschaulichung des Forschungsprozesses integrierte sie ihr eigenes Forschungsprojekt in den Vortrag.

Mit dem Titel „Deutsch Lernen in Korea“ präsentierten Hee Won Oh und Yuri Hong die koreanische Alternativschule Dongil Freude Academy in Daegau, die Deutschunterricht anbietet. Dongil Freude Academy ist eine neu konzipierte Schule mit einem eigenen Programm, um die Probleme des regulären öffentlichen Bildungssystems zu überwinden. Die vorgestellten Lehr- und Lernaktivitäten zeichnen sich durch Kreativität und Vielfältigkeit aus.

Das Forschungscafé endete mit einem regen Plenumsgespräch, in dem sich die Teilnehmenden über ihre Wahrnehmungen und Erkenntnisse austauschten. Am 18. November leitete Florian Thaller den Workshop „Wissenschaftliche Vorträge halten“. Die Teilnehmenden arbeiteten gemeinsam an der Entwicklung von Strategien zur Durchführung eines wissenschaftlichen Vortrags.

Die Teilnehmenden der DaF-Nachwuchskonferenz 2023 äußerten sich, dass die Nachwuchskonferenz eine entspannte Atmosphäre geboten und somit eine Brücke für die DaF-Studierenden geschaffen hat, sich zu vernetzten und sich zu professionalisieren. Der internationale Austausch ergab, dass es in allen ostasiatischen Teilnahmeländern nur wenige Studienmöglichkeiten für DaF und somit auch nur sehr wenige Studierende gibt. Vielen jüngeren Studierenden fehlt die Vorstellung davon, was DaF ist und wofür es im späteren Leben notwendig ist. Hier kann das Forschungsnetzwerk anknüpfen: beispielsweise indem es eine Plattform für einen gegenseitigen Austausch schafft, zum Teilen von Materialien und für regelmäßige offene Treffen zur Besprechung DaF-relevanter Themen. Die Plattform besteht bereits über die Moodle der Friedrich-Schiller-Universität Jena und derzeit arbeitet das Team an einem Flyer, mit dem es sich potenziellen künftigen InteressentInnen vorstellen kann. Auch für die kommende Nachwuchskonferenz in Tokyo 2024 gibt es bereits konkrete Pläne.