Seit Februar 2019 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena
2017 Promotion zur Dr. phil. an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg; Titel der Arbeit: "Formierte Zivilgesellschaft. Zum Korporatismus in Deutschland 1945 und 1989"
2016 - 2019 wissenschaftliche Referentin am Deutschen Jugendinstitut für die wissenschaftliche Begleitung des Bundesprogramms "Demokratie Leben".
2014 - 2016 assoziierte Doktorandin des Graduiertenkolleg "Wohlfahrtsstaat und Interessenorganisationen" an der Universität Kassel (Sprecher: Prof. Dr. Wolfgang Schroeder)
2014/15 Elternzeit
2012 - 2014 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Pädagogik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
2010 - 2011 Projektmitarbeit „20 Jahre Wiedervereinigung – 20 Jahre jüdische Zuwanderung aus der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland“ (Jüdisches Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus der Jüdischen Gemeinde Berlin)
2009 - 2011 Stipendiatin des Landesgraduiertenwerkes Sachsen-Anhalt (zeitgleich Lehraufträge an den Universitäten Halle und Jena)
2008 Wissenschaftliche Mitarbeiterin des SFB 580 Gesellschaftliche Entwicklungen nach dem Systemumbruch - Diskontinuität, Tradition und Strukturbildung (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg/Friedrich-Schiller-Universität Jena)
Forschung
Solidarität und Gewalt. Migrantische Erfahrungen und migrationspolitisches Engagement in der ostdeutschen Umbruchsgesellschaft (1970 -2000) Das Projekt nimmt gesellschaftliche Krisenphänomene und -erfahrungen in der späten DDR und der anschließenden Transformationsphase aus einer unterrepräsentierten Perspektive in den Blick: Erfahrungen von Migrantinnen und Migranten rücken in den Mittelpunkt der Darstellung. »Ausländische Werktätige«, Studierende oder politische Migranten und Migrantinnen haben seit den siebziger Jahren Erfahrungen gemacht, die vor der Folie der Entwicklungen der ostdeutschen Gesellschaft die ganze Bandbreite staatlicher Krisensymptomatik zeigen. Vor allem nichtstaatliche Quellen zeugen von der Vielfalt dieser Erfahrungen. Von dieser Perspektive aus wird eine Gesellschaft erkennbar, die versuchte, Probleme über die Idee der »sozialistischen Menschengemeinschaft« zu lösen. Sie traf dabei auf die Realität von Rassismus, ökonomischen Restriktionen und historischen Tradierungen im Umgang mit gesellschaftlicher Heterogenität, aber auch auf Versuche, das Leben mit Migranten und Migrantinnen nach eigenen und eigensinnigen Vorstellungen – abseits staatlicher Vorgaben – zuführen. Das Projekt ist Teil des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanzierten Forschungsverbunds "Diktaturerfahrung und Transformation. Biographische Verarbeitungen und gesellschaftliche Repräsentationen in Ostdeutschland seit den 1970er Jahren", der Fragen nach individuellen Erfahrungen und ihrer gesellschaftlichen Repräsentation zäsurübergreifend in mehreren Forschungsvorhaben beantworten will. Seit Anfang 2019 bearbeiten Dr. Carsta Langner und Dr. Franka Maubach im Rahmen des interdisziplinären Teilprojektes "Gesellschaftskrise und Krisenerfahrung. Eine Erfahrungsgeschichte der langen Transformation in Ostdeutschland (1970-2010)", dessen Ziel eine sowohl geschichts- als auch sozialwissenschaftlich perspektivierte Erfahrungs- und Einstellungsgeschichte der späten DDR und Ostdeutschlands ist, verschiedene Fragestellungen. Mittels einer Sekundäranalyse verschiedener, bislang kaum systematisch ausgewerteter zeitgenössischer Quellengattungen - von Interviews über Daten der empirischen Sozialforschung bis hin zu Filmdokumentationen - soll die ostdeutsche Erfahrungslandschaft genauer als bislang kartografiert und die Geschichte des langen Umbruchs auf neue Weise erzählt werden.
(mit Tom Drechsel und Nick Wetschel): „Alle, die nicht nur traurig und wütend sein wollen über das, was mit Ausländern passiert, sollten lieber etwas tun.“ Migrationspolitisches Engagement in der (post-)sozialistischen Umbruchgesellschaft Ostdeutschlands, in: Simon Goeke/Caner Tekin (Hg): Migration, soziale Bewegungen und Selbstorganisation. Gewerkschaftliche und urbane Kämpfe von und für Migrant*innen seit den 1960er Jahren, Böhlau Verlag Köln [erscheint 2024].
„Es ist nur vorläufig, es ist nicht deine Heimat“ – Über migrantische Erfahrungen im ostdeutschen Umbruch und die Herausforderung, ‚Differenz‘ zu denken, in: Agnès Arp, Christiane Kuller u. Bernhard Strauß (Hg.), Wie erinnern und vergessen wir? Psychologische, neurophilosophische und geschichtswissenschaftliche Zugänge, [erscheint 2023].
„Keine Einbürgerung zum Nulltarif“ - Über politische Zugehörigkeit und Teilhabe im vereinigten Deutschland, in: Marcus Böick/ Constantin Goschler/ Ralph Jessen (Hg.), Jahrbuch Deutsche Einheit 2023, S. 267 - 283.
„…daß niemand im Dunkeln alleine nach Hause gehen muß“ – Zur Wahrnehmung rechter Gewalt in der ostdeutschen Umbruchsgesellschaft, in: Till Kössler, Janosch Steuwer (Hg.), Brandspuren. Das vereinte Deutschland und die rechte Gewalt der frühen der 1990er Jahre, Bonn 2023, S. 180 – 199.
„Alles ist noch nicht so, wie wir uns das vorstellen“ – Krisendeutung und Gesellschaftskritik in der späten DDR und der ostdeutschen Umbruchsgesellschaft, in: in: Alexander Leistner/Monika Wohlrab-Sahr (Hg.), Erbe 89 – Politisierung der Erinnerung, Köln/Weimar/Wien 2021, S. 173 – 194.
(mit Claudia Pawlowitsch und Nick Wetschel): Den Baseballschlägern entgegen (halten) - Migrantische Selbstorganisation nach 1989/90, in: Querfeld. Das Jahresmagazin des Sächsischen Flüchtlingsrates 5 (2021), S. 89-93.
"Affen und Banditen" – über die historische Rekonstruktion von Rassismus und rechter Gewalt in der späten DDR, in: Wissen schafft Demokratie, Schwerpunkt: Kontinuitäten, Schriftenreihe des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft, 07/2020.
Bedürfnis nach Eindeutigkeit. Zur Attraktivität des Totalitären in Zeiten des Neoliberalen, in: Köttig, Michaela/Röh, Dieter (Hrsg.): Soziale Arbeit in der Demokratie - Demokratieförderung in der Sozialen Arbeit. Theoretische Analysen, gesellschaftliche Herausforderungen und Reflexionen zur Demokratieförderung und Reflexionen zur Demokratieförderung und Partizipation, Opladen 2019, S. 84-92.
(mit Holger Backhaus-Maul) Voluntary Involvement in German Welfare Organizations, in: Freise, M./Hallmann, T., Modernizing Democracy. Associations and Associating in the 21st Century, New York 2014, S. 111-120.
Ungarn auf dem Weg zum Faschismus? Eine Analyse in vier Schritten, in: Dietrich, C./ Schüßler, M. (Hrsg.), Jenseits der Epoche - Zur Aktualität faschistischer Bewegungen in Europa, Münster 2011, S. 38-47.
Schenck, Marcia C.: Remembering African Labor Migration to the Second World. Socialist Mobilities between Angola, Mozambique, and East Germany. London 2022, ISBN 978-3-031-06778-5, In: H-Soz-Kult, 03.05.2023, www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-128842Externer Link.
Brunner, Detlev; Heydemann, Günther: Die Einheit und die Folgen. Eine Geschichte Deutschlands seit 1990. Bonn 2021 , ISBN 978-3-7425-0811-9 , / Brunner, Detlev: Einheit und Transformation. Deutschland in den 1990er Jahren. Stuttgart 2022, ISBN 978-3-17-033244-7 , in: H-Soz-Kult, 02.06.2022, www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-116434Externer Link.
Deycke, Alexander; Gmeiner, Jens; Schenke, Julian; Micus, Matthias (Hrsg.): Von der KPD zu den Post-Autonomen. Orientierungen im Feld der radikalen Linken. Göttingen 2021, ISBN 978-3-525-31099-1, in: H-SozKult, 02.07.2021, https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-96020Externer Link.
Politikberatende Publikationen/Expertisen
Greuel, Frank/König, Frank/Langner, Carsta (2020): Erfolgreich ausgestiegen, oder? Herausforderungen in der (wirkungsorientierten) Evaluation von Ausstiegs- und Distanzierungsarbeit, in: Jump e.V. (Hrsg.), Abgelegt, Abgereist, Ausgestiegen. Perspektiven der Ausstiegsarbeit rechts.
(gem. mit Ursula Bischoff, Frank König): Dritter Bericht: Landes-Demokratiezentren: Programmevaluation „Demokratie leben!“. Zwischenbericht; München 2017.
(gem. mit Ursula Bischoff, Frank König, Aline Rehse, Stefanie Reiter): Zweiter Bericht: Landes-Demokratiezentren: Programmevaluation "Demokratie leben!" Zwischenbericht; München 2016.
(gem. mit Ursula Bischoff, Frank König und Ina Weigelt): Vierter Bericht: Landes-Demokratiezentren: Programmevaluation „Demokratie leben!“. Zwischenbericht, München 2018.
Wissenschaftliche Vorträge/ Teilnahme an Podiumsdiskussionen/ Workshops
05/2022 Tagungsinput „Erinnern und Vergessen“ des Forschungsverbundes „Diktaturerfahrung und Transformation“ (DuT), Forschungsverbund „Seelenarbeit im Sozialismus“ (SiSaP), Oral-History-Forschungsstelle an der Universität Erfurt.
01/2022 Migrationspolitisches Engagement im ostdeutschen Umbruchsjahr 1989/90 – Der Jüdische Kulturverein und die sowjetischen „Kontingentflüchtlinge“ (Kolloquium Zeitgeschichte Halle)
10/2021 Vortrag auf der Tagung „Deutscher Herbst 1991. Das vereinigte Deutschland, der 3. Oktober 1991 und die Herausforderung rechter Gewalt“ (organisiert vom Lehrstuhl Historische Erziehungswissenschaft der Universität Halle in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung)
07/2021 Projektvorstellung im Kolloquium des Zentrums für Zeithistorische Forschung in Potsdam
07/2021 Projektvorstellung im Kolloquium des Lehrstuhls Fachdidaktik Geschichte der Universität Leipzig (Inhaber Alfons Kenkmann)
05/2021 Online-Podiumsdiskussion, „(Post)Migrantische Blicke auf die Transformationsgesellschaft“, auf Einladung der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg
12/ 2020, zweitägiger Online-Workshop (org. mit PD Dr. Franka Maubach), »Quellen des Unmuts«
02/2020 Vortrag, Dr. Carsta Langner: „Affen und Banditen“ – über die historische Rekonstruktion von Rassismus und rechter Gewalt in der späten DDR und der ostdeutschen Transformationsgesellschaft, (Konferenz: Kontinuitäten rechter Gewalt. Ideologien – Praktiken – Wirkungen des Zeithistorischer Arbeitskreis Extreme Rechte; Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam; Moses Mendelssohn Zentrum Potsdam; Hannah Arendt Institut für Totalitarismusforschung Dresden; Fritz Bauer Institut Frankfurt am Main)
11/ 2019 Tagungsvortrag, Dr. Carsta Langner: „…ungestört ‚break‘ zu tanzen oder in der Disko ‚hard rock‘ zu spielen.“ Demokratievorstellungen in der späten DDR (Tagung des Forschungsverbundes Erbe ’89. Politisierung der Erinnerung – Deutungsversuche und Erklärungsansätze)
10/2022 „Unser aller Eigentum“ – Lesung und wissenschaftliches Gespräch zu Eigentumsverhältnissen in Ost- und Westdeutschland, Friedrich-Ebert-Stiftung Niedersachsen
04/2022„Handlungsfähigkeit und Zivilgesellschaft“ - Diskussionsrunde des Else-Frenkel-Brunswik-Institut (mit Dr. Renate Hürtgen, Prof. Roland Roth, Prof. Katrin Reimer-Gordinskaya, David Begrich)
11/2021 Foyer-Gespräch im Deutschen Nationaltheater Weimar auf Einladung des IDZ e.V. Jena „Zum Rechtsradikalismus vor und nach der Wende“
10/2021 »Angstzonen und Schutzräume. Rechte Gewalt, antirassistisches Engagement und die Jenaer Stadtgesellschaft um 1990. Ein Stadtrundgang.« (organisiert mit Studierenden und Promovierenden des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte und Mitarbeitenden des Thüringer Archiv für Zeitgeschichte (ThürAZ); online: https://www.angstzonenundschutzraeume.de/de/Externer Link
10/2021 Gesprächspartnerin bei der Filmvorführung „Stau“ im Kino im Schillerhof Jena (organisiert von Dr. Axel Doßmann mit JenaKultur)
10/2021 Organisation einer autobiographischen Lesung und Quellenvorstellung „Die Farbe meiner Haut. Ostdeutsche Umbruchserfahrungen aus einer nicht-weißen Perspektive“ mit der Buchautorin Manuela Ritz im Rahmen des städtischen Erinnerungsprojektes „Kein Schlussstrich! Jena und der NSU-Komplex
03/2021 Workshop „Werde ich hier leben können?“ Migrantische Erfahrungen im ostdeutschen Umbruch, auf Einladung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen e.V.
06/ 2020, Online-Podium, Dr. Carsta Langner, »Im Schatten der ›Wende‹. 1989/1990 und das Wiedererstarken von Antisemitismus und Rassismus« (auf Einladung der IDZ e.V.)
Lehre
Wintersemester 2022/2023
Aufbaumodul: Migrationsgeschichte Deutschlands nach 1945 als Gegenstand historischer Bildung (gemeinsam mit Dr. Daniel Münch).
Wintersemester 2021/22
Aufbaumodul: Die späte DDR aus postkolonialer Perspektive
Sommersemester 2021
Basismodul: Migrantische Erfahrungen in der ostdeutschen Umbruchsgesellschaft