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Martin Prell, M.A.

Geschlechtergeschichte, Digital Humanities
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Foto: © The Estate of Erwin Blumenfeld, Thüringer Landes- und Universitätsbibliothek, Landesarchiv Nordrhein-Westfalen (v.l.n.r.)

Zur Person

  • Vita
    • seit 06/2019 DH-Koordinator des Projekts "PROPYLÄEN: Forschungsplattform zu Goethes Biographica"Externer Link (Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig / Goethe- und Schiller-Archiv Weimar)
    • 12/2014 - 03/2021 wiss. Mitarbeiter im Bereich Digital Humanities am Lehrstuhl für Geschlechtergeschichte bei Prof. Dr. Gisela Mettele, unter anderem in den DH-Projekten "Editionenportal Thüringen"Externer Link, "Moravians at Sea", "Automatische Handschriftenerkennung"Externer Link, Digitale Edition des Reisetagebuchs Heinrichs XI. Reuß-Greiz und Digitale Edition der Briefe Erdmuthe Benignas von Reuß-Ebersdorf (1670-1732)Externer Link
    • 09/2018 - 11/2018 Stipendiat des Deutschen Historischen Institut Washington DC für Forschungsaufenthalte in Philadelphia, Washington DC und Bethlehem, PA
    • 01/2018 - 03/2018 Dr.-Lieselotte-Kirchner-Stipendiat der Franckeschen Stiftungen zu Halle/Saale
    • 02/2016 - 04/2016 Digital-Humanities-Stipendiat des Forschungsverbunds Marbach-Weimar-Wolfenbüttel an der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
    • 07/2014 Master of Arts an der Universität Leipzig mit einer Arbeit zum Thema "Bernhard Varen (1622-1650) - Pionier einer vergleichenden Religionswissenschaft?", Betreuer: Prof. Dr. Christoph Kleine, Dr. Heinz Mürmel
    • 10/2011 - 07/2014 Masterstudium der Religionswissenschaft mit Schwerpunkt Religionsgeschichte an der Universität Leipzig
    • 03/2011 Bachelor of Arts an der Friedrich-Schiller-Universität Jena mit einer Arbeit zum Thema "Landesherrlicher Pietismus unter Graf Heinrich II. (1696-1722) in Reuß-Obergreiz", Betreuer: Juniorprof. Dr. Alexander Schmidt, Prof. Dr. Uwe Schirmer
    • 10/2007 - 03/2011 Bachelorstudium der Geschichte und Religionswissenschaft an der Friedrich-Schiller-Universität Jena
  • Forschung

    Forschungsbereiche

    • Digital Humanities (insb. Digital History, Digitale Editorik, Historische Netzwerkanalyse)
    • Frühneuzeitliche Religionsgeschichte (insb. Geschichte des Pietismus)
    • Paläographie (16.-20. Jh.)
    • Thüringisch-sächsische Landesgeschichte (insb. reußische Grafen- und Fürstentümer)

    Dissertationsprojekt: "Pietismusforschung 4.0? Möglichkeiten und Grenzen computergestützter Verfahren für die Religionsgeschichte am Beispiel des reußischen Korrespondenznetzwerks des 18. Jahrhunderts"

    Das von Prof. Dr. Gisela Mettele (Jena) betreute Promotionsprojekt verfolgt das Ziel, das Korrespondenznetzwerk des reußischen Pietismus des 18. Jahrhunderts in seiner Komplexität und Verwobenheit mit seinen zahlreichen Strömungen und Akteuren unterschiedlichster sozialer Schichten unter zu Hilfenahme computergestützter Methoden zu rekonstruieren. Die Dissertation beansprucht damit Relevanz für verschiedene Forschungsbereiche der Religionsgeschichte und der Digital-Humanities-Forschung. Sie tangiert einerseits die Forschungen zum Brief als einem zentralen Kommunikations- und Weltdeutungsmittel des Pietismus, die pietistische Netzwerk- und Sprachforschung und die Verhältnisbestimmung unterschiedlicher pietistischer Denominationen. Indem sie dabei die komplementäre Anwendung verschiedener digitaler Methoden erprobt, geht sie der Frage nach einer genuin digitalen Religionsgeschichte nach.

    Die Rekonstruktion des reußisch-pietistischen Netzwerks und seiner Kommunikation ist nicht allein aber zu großen Teilen Grundlagenforschung, da sie eine unerschlossene Quellenbasis aufbereitet und inhärente Strukturen sichtbar macht, die die Untersuchungsgrundlage für zahlreiche weitere Forschungsfragen bilden. Zugleich folgt sie einem konkreten religionsgeschichtlichen Erkenntnisinteresse, indem sie die religiöse Zugehörigkeit von Personen und Personenkreisen innerhalb verschiedener Strömungen einer Denomination/Religion am konkreten Beispiel des Pietismus sichtbar macht. Die Frage nach religiöser Verortung von Personen stellt sich insbesondere sowohl in Phasen der scheinbaren Auflösung konfessioneller Grenzen als auch Situationen scheinbarer religiöser Konkurrenz, wie sie nicht allein in den reußischen Territorien des 18. Jahrhunderts zu beobachten sind. Die Dissertation wird so an einem Modellfall demonstrieren, wie nur vermeintlich deutlich abgrenzbare religiöse Strömungen in ihrem Verhätlnis zueinander neu und genauer bestimmt werden können.

    Auf methodischer Ebene fragt die Dissertation nach Mehrwerten, Chancen und Grenzen computergestützter Verfahren für die Religionsgeschichte. Dies wird anhand eines umfassenden Forschungsworkflows von der Modellierung und Erhebung der Forschungsdaten für die computergestützte Verarbeitung bis hin zur Visualisierung, Interpretation und Präsentation der Ergebnisse durchgeführt, dokumentiert, reflektiert und evaluiert. Die dafür ausgewählten digitalen Erhebungs- und Analyseverfahren umfassen einerseits die Historische Netzwerkanalyse. Dafür werden die in den Briefen enthaltenen Personenrelationen unter Anwendung eines dafür entwickelten forschungsgeleiteten Editionsmodells erfasst, angereichert und netzwerkanalytisch ausgewertet. Mit Anwendung der historischen Netzwerkanalyse knüpft die Dissertation an eine Forschungsrichtung an, die in den vergangenen Jahren eine enorme Verbreitung gefunden und dabei die zentrale Stellung des Briefes als konstituierendes Element (pietistischer) Netzwerke neu bewertet hat. Computerlinguistische Analysen (NLP) der Briefe konkretisieren die Beziehungen ausgewählter potentieller Mitglieder einer gemeinsamen religiösen Gruppe in ihrer Art und Intensität. So wird bspw. danach gefragt, ob als disparat wahrgenommene Strömungen und Personengruppen auch disparate Pools an bewussten und unbewussten Begriffen, Schlüsselwörtern, Themen und Narrativen, syntaktischen und semantischen Konventionen und Sprachmustern verwenden, über die Gruppenidentität und ein gemeinsamer religiöser Horizont sichtbar, ausgedrückt, verhandelt, gepflegt und erschaffen werden.

  • Publikationen
    • (In Vorbereitung) Zus. mit Paul Beckus, Marita Gruner, Thomas Grunewald, Sabrina Mögelin (Hg.): Digitale Edition des Reisetagebuchs Graf Heinrichs XI. Reuß-Greiz 1740-1742. In: Editionenportal Thüringen.
    • (In Vorbereitung) Zus. mit Hendrikje Carius und René Smolarski (Hg.): Citizen Science in Historical Sciences. Methodological Perspective or Method without Prospects? (= DH&CS. Schriften des Netzwerks für Digitale Geisteswissenschaften und Citizen Science, Bd. 3). Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. Open Access.
    • (In Vorbereitung) Role-related Metadata in Correspondence, in: Stefan Dumont, Susanne Haaf und Sabine Seifert (Hg.): Handbuch "Encoding Correspondence".
    • (2021) Der Pietismus in den reußischen Grafschaften, in: Wolfgang Breul, Thomas Hahn-Bruckart (Hg.): Pietismus Handbuch, Tübingen: Mohr Siebeck, 260-264.
    • (2021) Zus. mit Gisela Mettele und Pia Marzell (Hg.): Digital Humanities and Gender History. Jena. Open Acess: https://www.db-thueringen.de/receive/dbt_mods_00048946Externer Link.
    • (2020) Zus. mit dem Lehrstuhl für Geschlechtergeschichte der Universität Jena: Moravians at Sea. Das Portal zur Erkundung Herrnhuter Seereisen des 18. Jahrhunderts (Pilotprojekt). URL: https://www.moravians-at-sea.uni-jena.de/Externer Link.
    • (2020) Zus. mit Hendrikje Carius und René Smolarski (Hg.): Kooperationen in den digitalen Geisteswissenschaften gestalten. Herausforderungen, Erfahrungen und Perspektiven. (= DH&CS. Schriften des Netzwerks für Digitale Geisteswissenschaften und Citizen Science, Bd. 1). Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. Open AccessExterner Link.
    • (2019) Editionenportal Thüringen. In Kooperation mit der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Thüringen und der Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt. URL: http://www.editionenportal.de/Externer Link
    • (2019) Das Editionenportal Thüringen, in: Heimat Thüringen, Sonderheft: Kultur Digital: Portale, Projekte und Möglichkeiten der Kulturgutdigitalisierung in Thüringen, hg.v. Heimatbund Thüringen 26, 43-45.
    • (2019) Ein Editionsportal (nicht nur) für Thüringen, in: Patrick Sahle (Hg.): Konferenzabstracts der 6. Tagung des Verbands Digital Humanities im deutschsprachigen Raum e.V., Hamburg: DHd, 281-283.
    • (2019) Neues DTAE-Korpus startet mit Frauenbriefen des frühen 18. Jahrhunderts, in: Blog Im Zentrum Sprache (BBAW), URL: https://sprache.hypotheses.org/1642Externer Link.
    • (2018) »ps: ich bitt noch mahl umb ver gebung meines confusen und üblen schreibens wegen«. Frühneuzeitliche Briefe als Herausforderung automatisierter Handschriftenerkennung - Ein Transkribus-Projektbericht, Jena, URL: https://www.db-thueringen.de/receive/dbt_mods_00034849Externer Link; DOI: 10.22032/dbt.34849Externer Link
    • (2018) Selbstentwurf und Herrschaftspraxis. Die Briefe Erdmuthe Benignas von Reuß-Ebersdorf (1670-1732), in: Ruth Albrecht, Urlike Gleixner, Corinna Kirschstein, Eva Kormann und Pia Schmid (Hg.): Pietismus und Adel. Genderhistorische Analysen, (= Hallesche Forschungen), Halle/S, 73-95.
    • (2018) Tagungsbericht zur Tagung "Digital Humanities in Jena", am 23.11.2017 in Jena, in: H-Soz-Kult, 27.02.2018, <www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-7576>Externer Link.
    • (2017) zusammen mit Julia Schmidt-Funke (Hg.): Digitale Edition der Briefe Erdmuthe Benignas von Reuß-Ebersdorf (1670-1732), Jena [Work in Progress]. URL: http://erdmuthe.thulb.uni-jena.deExterner Link.
    • (2016) Tagungsbericht zu Tagung und Workshop "Automatisierte Text- und Strukturerkennung als Grundlagentechnologie für die Digital Humanities" am 27.09.2016 in Jena, in: H-Soz-Kult, 17.11.2016, <www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-6821>Externer Link.
    • (2016) "Diser seelen bestes wollen und mißen wir suchen" - Pietistisches "Weiberregiment" in der Grafschaft Reuß-Ebersdorf und das ,Epochenjahr' 1716, in: Archive in Thüringen. Mitteilungsblatt 2016, 12-16, URL: http://zs.thulb.uni-jena.de/receive/jportal_jpvolume_00277322Externer Link.
    • (2016) Digitale Edition der "mütterlichen Vermahnungen" der Gräfin Benigna von Solms-Laubach (1717) (= Editiones Electronicae Guelferbytanae), Wolfenbüttel 2016, PURL: http://diglib.hab.de/edoc/ed000243/start.htmExterner Link.
    • (2015) »Den Tauff=Actum beÿ hiesiger Geistlichkeit begehret«. Der Umgang der Stadt Leipzig mit taufwilligen Juden am Beispiel der mutmaßlichen ›Taufbetrüger‹ Rahel Hirschel und Joachim Jacob (1746/47), in: Zeitschrift für junge Religionswissenschaft [Online, peer reviewed] 10 (2015), Online erschienen am: 01 September 2015, URL : http://zjr.revues.org/361Externer Link; DOI: 10.4000/zjr.361.
    • (2014) Bernhard Varen (1622-1650) - Pionier einer vergleichenden Religionswissenschaft?, Masterarbeit Universität Leipzig 2014, URL: https://www.db-thueringen.de/receive/dbt_mods_00032738Externer Link; DOI: 10.22032/dbt.32738Externer Link.
    • (2011) Landesherrlicher Pietismus unter Graf Heinrich II. (1696-1722) in Reuß-Obergreiz, Bachelorarbeit Friedrich-Schiller-Universität Jena 2011 (unveröffentlicht).
  • Funktionen
  • Tagungsorganisation und Vorträge

    Auswahl:

    • (2021) Organisation der internationalen digitalen Konferenz "Digital Humanities and Gender History" am 5., 12., 19. und 26. Februar (gemeinsam mit Gisela Mettele und Pia Marzell)
    • (2020) Organisation des digitalen Workshops "Transcribing − Encoding − Annotating: New Approaches of Technology and Methodology for Historical Sources in Crowd Sourcing and Citizen Science"Externer Link am 26. und 27. November (gemeinsam mit Hendrikje Carius)
    • (2020) Organsiation und Moderation des Panels „Altbausanierung mit Niveau – die Digitalisierung gedruckter Editionen“ im Rahmen der Tagung des Verbands Digital Humanities im deutschsprachigen Raum (Dhd) 2020, Paderborn (gemeinsam mit Thomas Stäcker, Torsten Schaßen, Frederike Neuber, Dominik Kasper, Max Grüntgens und Martina Gödel)
    • (2019) Vortrag "Historical Sources of Women in the Digital Humanities - Overview and Automated Text Analysis" auf der Internationale Summer School der Digitalen Akademie Mainz --> Folienpdf, 3 mb
    • (2018) Vortrag "Ein generisches Editionsportal (nicht nur) für Thüringen" im Rahmen des Workshops "(Digitale) Publikationsformen" der AG eHumanities in der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (gemeinsam mit Julia Schmidt-Funke)
    • (2018) Vortrag zu "Die Bestimmung von Emotionen in Briefen pietistischer Schreiber*innen mit Hilfe computergestützter Verfahren" auf dem V. Internationalen Kongress für Pietismusforschung, 26.-29 August 2018 in Halle/Saale
    • (2018) Organisation des Fachtages Digital Humanities in Thüringen zum Thema "Daten vernetzen, Ressourcen verknüpfen. Neue Herausforderungen für den digitalen Wandel (nicht nur) in Thüringen", 9. August in Gotha (zusammen mit Hendrikje Carius, Swantje Dogunke und Julia Schmidt-Funke), Tagungsbericht: www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-8015Externer Link
    • (2017) Organisation des Thementages "Digital Humanities in Jena", 23. November, Jena (zusammen mit dem DHnet Jena); Tagungsbericht: www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-7576Externer Link
    • (2017) Organisation des Workshops "Editionsportale" vom 3. bis 4. August an der Universität Jena (zusammen mit Julia Schmidt-Funke) und Vortrag mit dem Titel "Das Editionsportal Thüringen - Idee, Ziele, Herausforderungen"Externer Link, Tagungsbericht: www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-7350Externer Link
    • (2015) Organisation des Workshops "Virtuelle Infrastrukturen für digitale Editionen. Entwicklungen, Perspektiven und Projekte" vom 12.-14. November 2015 an der Forschungsbibliothek Gotha (zusammen mit Hendrikje Carius, Forschungsbibliothek Gotha), Tagungsbericht: http://www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-6575Externer Link
    • (2015) Vortrag zum Thema "Digitale Edition der Briefe Erdmuthe Benignas von Reuß-Ebersdorf (1670-1732)" auf der Tagung "Digitale Metamorphose: Digital Humanities und Editionswissenschaft" vom 2.-4. November 2015 in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
    • (2015) Vortrag zum Thema "Selbstentwurf und Herrschaftspraxis. Die Briefe Erdmuthe Benignas von Reuß-Ebersdorf (1670-1732)" auf Interdisziplinärer Tagung "Gender - Pietismus - Adel" vom 21.-24. Oktober 2015 in den Franckeschen Stiftungen zu Halle.
    • (2015) Vortrag zum Thema "Digitale Edition der Briefe Erdmuthe Benignas von Reuß-Ebersdorf" auf "22. Jahrestagung der ITUG" (international tustep user group) vom 7. bis 9. Oktober 2015 im Goethe- und Schiller-Archiv Weimar
    • (2015) Organisation der Tagung "Digital-Humanities in Thüringen" am 23. Juni 2015 an der Universität Erfurt (zusammen mit Hendrikje Carius, Forschungsbibliothek Gotha)
  • Lehre

    Wintersemester 2020/21

    • Lehreinheit: "Digitale Editionen und XML-TEI" im Rahmen des Seminars "Unterwegs in der Frühen Neuzeit. Ein digitales Projektseminar" von Prof. Dr. Julia Schmidt-Funke an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
    • Lehreinheit: "HTML: Grundlagen und Anwendung" in der Übung "Erfahrungen von Frauen auf Schiffsreisen. Übung zur Transkription eines Reisetagebuchs des 18. Jahrhunderts" von Prof. Dr. Gisela Mettele an der FSU Jena

    Sommersemester 2019

    • Seminar: Einführung in Methoden, Techniken und Werkzeuge der Digitalen Geschichtswissenschaft

    Der Digital Turn hat die Geistes- und Kulturwissenschaften vollends erfasst und gestaltet diese unter dem Label Digital Humanities zunehmend mit. Im Seminar werden wir uns damit beschäftigen, was sich hinter diesem Begriff verbirgt und wie sich die Anwendung digitaler Methoden und Techniken auf die Geschichtswissenschaft im Speziellen, bspw. ihre Erkenntnisinteressen, Methoden und Heuristiken sowie Arbeitsweisen und Fähigkeiten der Forschenden auswirkt. Indem zentrale Techniken und Methoden der Digital-History-Forschung kennengelernt werden (bspw. Digitalisierung und Aufbereitung historischer Quellen, automatische Volltexterkennung und -annotation, Digitale Editorik, Quantitative Analysen, Entitätenerkennung, Semantische Technologien, Historische Netzwerkanalyse, Geographische Informationssysteme, Datenvisualisierung etc.) soll der Anspruch der sich zunehmend als eigenständiger Forschungsbereich etablierenden Digital-History-Forschung kritisch hinterfragt und dabei deren Mehrwerte und Stärken aber auch Grenzen herausgearbeitet werden. Da die Digital Humanities ein stark international geprägter Forschungsbereich sind, wird - neben dem Interesse an digitalen Arbeitsweisen - die Bereitschaft zum Lesen englischsprachiger Texte vorausgesetzt. In der begleitenden Übung sollen die im Seminar besprochenen Techniken in der Praxis angewendet und eingeübt werden.

    • Übung: Anwendung grundlegender Techniken und Werkzeuge der Digitalen Geschichtswissenschaft

    Ergänzend zum Seminar "Einführung in Methoden, Techniken und Werkzeuge der Digitalen Geschichtswissenschaft" werden in der Übung zentrale Fertigkeiten aus dem Bereich der Digital History in der Praxisanwendung selbst ausprobiert und eingeübt, mit denen historische Quellen unter Zuhilfenahme digitaler Werkzeuge rekonstruiert, aufbereitet, verarbeitet, analysiert und publiziert werden können. Dazu gehören unter anderem Techniken der Volltexterkennung mittels OCR/HTR, der Texterfassung und -annotation mittels XML/TEI, der Texttransformation mittels XSLT, der Textpublikation mittels HTML sowie der Textanalyse mittels quantitativer Verfahren und Netzwerktechnologien. Die Voraussetzung zur Teilnahme ist neben dem Interesse am Erlernen digitaler Arbeitsweisen das Mitbringen eines eigenen Laptops sowie die Bereitschaft auch englischsprachige Texte zu lesen.

    Literatur: Fotis Jannidis u.a. (Hg.): Digital Humanities : eine Einführung. Stuttgart 2017; Jörg Wettlaufer: Neue Erkenntnisse durch digitalisierte Geschichtswissenschaft(en)? Zur hermeneutischen Reichweite aktueller digitaler Methoden in informationszentrierten Fächern. In: Zeitschrift für digitale Geisteswissenschaften. 2016. DOI: 10.17175/2016_011.; Laura Busse u.a. (Hg.): Clio Guide. Ein Handbuch zu digitalen Ressourcen für die Geschichtswissenschaften. 2. erw. und aktualisierte Aufl., Berlin 2018, URL: https://guides.clio-online.de/guidesExterner Link.

    Sommersemester 2018

    Übung: Erschließung handschriftlicher Quellen der Neuzeit. Vom Archiv bis zur digitalen Edition

    Im Mittelpunkt der Übung steht die Transkription handschriftlicher Quellen der Neuzeit. Eingeübt wird das Lesen deutscher Handschriften in Kurrentschrift aus dem 16. bis 20. Jahrhundert anhand ausgewählter Beispiele. Gern können auch Handschriften für die gemeinsame Lektüre ins Seminar mitgebracht werden (z.B. Briefe der Groß- oder Urgroßeltern). Ergänzend bietet die Übung einen Einstieg in die digitale Editionsarbeit.

    Kurt Dülfer, Hans-Enno Korn (Bearb.): Schrifttafeln zur deutschen Paläographie des 16.-20. Jahrhunderts, hrsg. von Karsten Uhde, Marburg 2007; Hans Wilhelm Eckardt, Gabriele Stüber, Thomas Trumpp, "Thun kund und zu wissen jedermänniglich". Paläographie, Aktenkunde, archivalische Textsorten, Köln 1999; Paul Arnold Grun, Leseschlüssel zu unserer alten Schrift, Limburg/Lahn 1984; Elisabeth Noichl (Bearb.): Deutsche Schriftkunde der Neuzeit. Ein Übungsbuch mit Beispielen aus bayerischen Archiven, München 2006; Simon Teuscher (Hrsg.): Ad fontes - Eine Einführung in den Umgang mit Quellen im Archiv, URL: http://www.adfontes.uzh.ch/1000.phpExterner Link.

    Sommersemester 2017

    • Workshop: Digital-Humanities-Workshop im Rahmen der kirchengeschichtlichen Sozietät der Theologischen Fakultät der Universität Mainz am 9. und 10. Juni auf der Ebernburg (Bad Münster am Stein) (XML/TEI, HTML, XSLT, Netzwerkanalyse).

    Wintersemester 2015/16

    • Übung: Erschließung handschriftlicher Quellen der Neuzeit. Vom Archiv bis zur (digitalen) Edition (gemeinsam mit Julia A. Schmidt-Funke).