Die Hilprecht-Sammlung
Die Hilprecht-Sammlung, die bedeutendste Universitätssammlung altorientalischer Altertümer in Deutschland, ist ein Vermächtnis des deutsch-amerikanischen Gelehrten Hermann Volrath Hilprecht (* 28. Juli 1859 in Hohenerxleben; ✝︎ 19. März 1925 in Philadelphia, USA) aus dem Jahr 1925. Zur Erinnerung an Ida Haufe, seine erste, 1902 in Jena verstorbene Frau, trägt sie die Bezeichnung "Frau Professor Hilprecht Collection of Babylonian Antiquities".
Ohne moderne Siegelabrollungen und Repliken umfasst sie heute ca. 3300 Einzelstücke in Form von Keilschrifttafeln, archäologischen Kleinfunden, sogenannten "Zauberschalen" mit aramäischen Beschwörungen, islamischen Fayence-Fliesen und anderen Objekten. Den Großteil bilden die ca. 3000 Keilschriftzeugnisse fast aller Epochen und Textgattungen aus einem Zeitraum von rund 2500 Jahren. Viele von ihnen stammen aus der altorientalischen Stadt Nippur (heutiges Nuffar, Irak), die nicht nur Kultzentrum des obersten sumerischen Gottes Enlil, sondern auch ein Hort der Schreibergelehrsamkeit war.
Die Sammlung ist nach jener des Vorderasiatischen Museums in Berlin die umfangreichste ihrer Art in Deutschland. Bekanntestes Stück ist der häufig abgebildete Plan von Nippur aus der Mitte des 2. Jahrtausends v. Chr., der bislang älteste Stadtplan der Welt (s. unten). Besonders wertvoll sind zudem die zahlreichen literarischen und lexikalischen Texte in sumerischer und akkadischer Sprache.
Die Hilprechtsammlung ist eine nicht-öffentliche Sammlung, die wissenschaftliche Nutzung und Führungen sind aber nach Voranmeldung möglich. Eine Informationsbroschüre zur Sammlung ist im Uni Shop Externer Linkerhältlich.