Indux-R
Es ist schon ein wenig ironisch, dass Joseph von Fraunhofer, als er vor über zwei Jahrhunderten mit seiner bahnbrechenden Arbeit auf dem Gebiet der Optik den Grundstein für die Röntgentechnik legte, seine Arbeit als Staatsgeheimnis gehütet hat, während heute alle wichtigen Akteure der Röntgentechnik nicht aus Europa stammen. Trotz der soliden wissenschaftlichen Basis europäischer Organisationen und Unternehmen im Bereich der Röntgentechnik und verwandter Gebiete ist der Erfolg der europäischen Röntgentechnik-Industrie begrenzt, was vor allem an der starken Fragmentierung des Marktes, dem Mangel an Investitionen und den Schwierigkeiten bei der Kommerzialisierung der angewandten Forschung liegt.
Vor diesem Hintergrund plant INDUX-R ein menschenzentriertes XR-Ökosystem, das die europäischen Industriesektoren durch die Befähigung der Menschen und die Schaffung innovativer XR-Produkte und -Dienstleistungen mit erheblichem Mehrwert verändern wird. Es zielt auf konkrete wissenschaftliche Durchbrüche ab, die in technologische Grundvoraussetzungen integriert sind, die in Anwendungsfällen angewandt werden, die sich an realen Bedürfnissen orientieren, und die das Potenzial haben, in verschiedenen anderen Anwendungen repliziert zu werden. Diese Durchbrüche konzentrieren sich auf zentrale XR-Technologien, nämlich die Digitalisierung und Erstellung von XR-Assets, realistische Animation, Lichtfeld-HMDs, XR-Medienstreaming und egozentrische Wahrnehmung. Zur Bewältigung der Herausforderungen, die XR-Anwendungen für mehrere Nutzer mit sich bringen, wird INDUX-R eine hoch skalierbare, berührungsfreie 5G-Architektur und ein sicheres, interoperables IoT-Netzwerk implementieren, das schwankende Anforderungen bewältigen und die Verschwendung von Ressourcen minimieren kann.
Die vorgesehenen Anwendungsfälle decken ein breites Spektrum industrieller Ökosysteme in den Bereichen Veranstaltungsplanung, Industrie 4.0, virtuelle medizinische Ausbildung, Kulturtourismus und Übertragung von Sportereignissen ab, bei denen die Endnutzer an jedem Schritt von INDUX-R beteiligt sind, von der Ausarbeitung der Nutzeranforderungen bis hin zur endgültigen Qualifizierung des Ökosystems, wodurch ein menschenzentrierter Ansatz für die Entwicklung der XR-Technologie umgesetzt wird. In dieser Hinsicht reflektiert INDUX-R über die gesellschaftlichen und ethischen Herausforderungen, die XR mit sich bringt, und schafft einen rechtlichen und ethischen Rahmen, der sicherstellt, dass die technologische Entwicklung mit den europäischen Werten in Einklang steht.
Der Hauptbeitrag der Friedrich-Schiller-Universität Jena in diesem Projekt ist die Schaffung eines XR Worlds Generation Toolkits. Dazu sollen vor allem Technologien wie 3D-Photogrammetrie (SfM), Neural Radiance Fields (NeRF) sowie andere KI-basierte Verfahren zum Einsatz kommen, um aus zeitgenössischen als auch aus historischen Fotografien und Karten digitale Abbilder von städtischen Umgebungen zu erstellen. In diesem Zuge soll auch ein Demonstrator (weiter)entwickelt werden, in dem die generierten Inhalte zum Einsatz kommen und den Use Case Kulturtourismus und Bildung abdeckt.
Projektleitung: JProf. Dr. Sander Münster
Mitarbeiterinnen im Projekt: Jonas Bruscke, Vaibhav Rajan, Dávid Komorowicz
Projektpartner / Unterstützende Institutionen:
- Professur für Digital Humanities (Bild/Objekt) an der Friedrich-Schiller-Universität Jena (DH)
- Centre for Research and Technology Hellas (CERTH) https://www.certh.grExterner Link
- Foundation for Research and Technology - Hellas (FORTH) http://www.forth.gr/Externer Link
- Eurecat Technology Centre of Catalonia https://eurecat.org/en/Externer Link
- IDEKO Research Center https://www.ideko.es/en/Externer Link
- plus 13 weitere Partner: https://cordis.europa.eu/project/id/101135556Externer Link
Projektlaufzeit: 01.01.2024 – 31.12.2026
Fördersumme: 7.367.337 € (gesamt), 399.275 € (FSU)
Förderprogramm: HORIZON-CL4-2023-HUMAN-01-22 - eXtended Reality for Industry 5.0 (IA) Externer Link