Bild der Chroniken Ettenheim-Münster

Max Grund

wissenschaftlicher Mitarbeiter
Bild der Chroniken Ettenheim-Münster
Foto: Karlsruhe, Badische Landesbibliothek
Max Grund
vCard
DOZ Mittelalterliche Geschichte
Raum 309
Fürstengraben 13
07743 Jena Google Maps – LageplanExterner Link
Sprechzeiten:
nach Vereinbarung
  • Vita
    • seit 2023 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte von Herrn Prof. Dr. Achim Hack

    • 2020-2024 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Geschichte des späten Mittelalters sowie Wirtschafts- und Sozialgeschichte bei Herrn Prof. Dr. Gerald Schwedler im Rahmen des Exzellenzclusters „ROOTS - Social, Environmental and Cultural Connectivity in Past Societies“ im Subcluster „Urban ROOTS: Urban agency and Perception“ 

    • 2019 Masterarbeit über „Zentralität und Stadt-Land-Verhältnis im Spätmittelalterlichen Land Budissin. Eine Studie zum Wirken zentraler Orte auf ihr Umland.“

    • 2017-2019 Tutor am Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte von Herrn Prof. Dr. Achim Hack

    • 2017-2018 Wissenschaftliche Hilfskraft im SPP 1630 „Häfen von der römischen Kaiserzeit bis zum Mittelalter“ am Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte von Herrn Prof. Dr. Achim Hack

    • 2016-2019 M.A.-Studium der interdisziplinären Mittelalterstudien an der Friedrich-Schiller-Universität Jena mit Studienaufenthalten in Innsbruck und Heidelberg

    • 2016 Studentische Hilfskraft am Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte von Herrn Prof. Dr. Achim Hack

    • 2016 Bachelorarbeit über „Die Herren von Kamenz. Von der Reichsministerialität zur Herrschaft Kamenz (1191-1318)“ am Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte von Herrn Prof. Dr. Achim Hack

    • 2012-2016 B.A.-Studium der Geschichte und der Grundlagen des Christentums an der Friedrich-Schiller-Universität Jena
  • Forschung
    • Geschichte der spätmittelalterlichen Stadt, besonders der Wirtschafts- und Alltagsgeschichte

    • Geschichte des hochmittelalterlichen Landesausbaus

    • Die mittelalterliche Agrargeschichte, besonders Bienenwirtschaft

    • Forst- und Waldgeschichte zwischen Mittelalter und Sattelzeit

    • Oberlausitzische Landesgeschichte, besonders im Mittelalter und der Frühen Neuzeit
  • Publikationen

    Publikationen

    • Eine Steeger Feuerordnung von 1584, in: Heimatblätter zur Geschichte der Stadt Bacharach und der Viertäler, 64 (2024), S. 4-6.
    • Von einem verschwundenen Spremberger Stadtbuch. Hinweis aus dem Spätmittelalter, in: Heimatkalender Stadt Spremberg und Umgebung 2025, S. 57-59.
    • Von einer Schmähung des Gubener Rates, in: Gubener Heimatkalender 2025, Guben 2024, S. 41-44.
    • Feuerwein im spätmittelalterlichen Guben?, in: Gubener Heimatkalender 2025, Guben 2024, S. 23-25.
    • Fischerei im Konflikt. Das Löbauer Wasser als Spiegel der Oberlausitzer Landesgeschichte, in: Michele Campopiano/ Gerrit Jasper Schenk (Hrsg.): Conflicts over Water Management and Water Rights from the End of Antiquity to Industrialisation, Stuttgart 2024, S. 219-238.
    • mit Bente Majchczack/ Jens Schneeweiß: Ein Herz für Ballaststoffe, in: Jens Schneeweiß (Hg.): Wertvolle Abfallgeschichten. Wurzeln der Kreislaufwirtschaft, Leiden 2024, S. 80-89.
    • mit Nicolas Lamare/ Guillermo Torres: “Wasser, Wasser überall… aber stets ein guter Tropfen”? Über die Verschwendung, Weiterverwendung und Qualität von Wasser in Antike und Mittelalter, in: Jens Schneeweiß (Hg.): Wertvolle Abfallgeschichten. Wurzeln der Kreislaufwirtschaft, Leiden 2024, S. 56-63.
    • Ein Geschäft der Spremberger Kirchenbitter, in: Heimatkalender Stadt Spremberg und Umgebung 2024, S. 85-88.
    • Hans Wolf Mitbürger zu Guben. Ein unbekannter Gubener Uhrmachermeister des Spätmittelalters, in: Gubener Heimatkalender 2024, Guben 2023, S. 29-31.
    • Vom ersten Gubener Pfefferküchler. Spezialitätenbäckerei im Mittelalter, in: Gubener Heimatkalender 2024, Guben 2023, S. 9-11.
    • Ein gefällter Bienenbaum und seine Bedeutung für die Geschichte Lübbens, Lübbener Heimatkalender 2024, S. 35-38.
    • Hinweise auf die hochmittelalterliche Zeidlerei um Saalfeld im Saalfelder Dienstrecht, in: Rudolstädter Heimathafte 69 (2023), S. 316-318.
    • Von Reduktion und Überschwang. Überlegungen zur gelungenen fachwissenschaftlichen Kommunikation in Heimatkalendern, in: Heimatkalendr 0 (2023), 5 pages, online at: https://de.wikiversity.org/wiki/Projekt:Heimatkalendr_2023/Fachliche_Tiefe_und_ReduktionExterner Link
    • Ein Bacharacher Totengräbereid des 16. Jahrhunderts, in: Heimatblätter zur Geschichte der Stadt Bacharach und der Viertäler, 62 (2023), S. 4-9.
    • Ein Bacharacher Totengräbereid des 16. Jahrhunderts, in: Heimatblätter zur Geschichte der Stadt Bacharach und der Viertäler, 62 (2023), S. 4-9.
    • Ein wieder aufgetauchter Rentenbrief des Spätmittelalters und seine Bedeutung für das Viertälergebiet, in: Heimatblätter zur Geschichte der Stadt Bacharach und der Viertäler, 61 (2023), S. 4-9.
    • Die Thüringer Stadtbücher und ihre Bedeutung für die Geschichtsschreibung, in: Alexander Krünes (Hrsg.): Moderne Stadtgeschichte(n) und ihre Perspektiven, Leipzig 2023, S. 75-88.
    • Die Bedeutung der Gubener Stadtbücher für die Stadtgeschichte, in: Gubener Heimatkalender 2023, Guben 2022, S. 77-79.
    • Ein kleines Stück Königsbrück in Kamenz, in: Zwischen Großer Röder und Kleiner Spree 12 (2022), S. 8-19.
    • Ein Routenplaner für das Mittelalter?, in: Neues Lausitzisches Magazin 144 (2022), S. 115-117.

    In Druckvorbereitung

    • Zwischen früher Erweiterung und großzügiger Planung. Stadterweiterungen und ihr Ausbleiben in den Städten der mittelalterlichen Ober- und Niederlausitz, in: Müller, Ulrich & Schwedler, Gerald (Hgg.): [Stadterweiterung und urbane Dynamik im Mittelalter], 43 Seiten.
    • Vermischte Stadtbücher zwischen zeitgenössischer Reduktion und Prozesswissen, in: Kümper, Hiram & Schwedler, Gerald (Hgg.): [Storing knowledge. Retrieving knowledge. Medieval accounting books and digital humanities], 20 Seiten.
    • (Hg.): Das älteste Sulzbacher Spitalbuch. Edition und Kommentar, Sulzbach-Rosenberg 2025, 180 Seiten.
    • (Hg.): Das sogenannte Bacharacher Ratsprotokollfragment des Spätmittelalters. Edition und einführende Erklärung, Bacharach 2025, 100 Seiten.

    Rezensionen

    • Rezension zu:  Ammerer, G., Bauer, M. & Ernst, M. (Hrsg) (2023). Bienen und Honig. Beiträge zu einer Kulturgeschichte von der Antike bis zur Gegenwart. Insbruck, Wien: Studienverlag. In:  Zeitschrift für Agrargeschichte und Agrarsoziologie 72, 1 (2024).
    • Rezension zu: Rippmann, D. (2022). Frömmigkeit in der Kleinstadt. Jenseitsfürsorge, Kirche und städtische Gesellschaft in der Diözese Konstanz, 1400-1530. Zürich: Chronos-Verlag. In: Jahrbuch für Regionalgeschichte 42 (2024), S. 160-162.
    • Rezension zu: Neitzert, D. (2019). Göttinger Boten und Gesandte. Reichweite und Intensität städtischer Kommunikation zwischen 1400 und 1450 /Göttinger Forschungen zur Landesgeschichte 22). Bielefeld: Verlag für Regionalgeschichte. In. Jahrbuch für Regionalgeschichte 40 (2022), S. 171-172.
    • Rezension zu: Krätschmer, M., Thode, K. & Vossler-Wolf, C. (Hrsg.) (2018). Klöster und ihre Ressourcen. Räume und Reformen monastischer Gemeinschaften im Mittelalter. (RessourcenKulturen, 7). Tübingen: Tübingen Library Publishing. In: Archäologische Informationen 42.

    Tagungsberichte

    Vorträge

    • Die Zeidlerei um Ludwigstadt – Ein bisher wenig beachtetes Zeidlergebiet im Norden Oberfrankens, auf: Arbeitskreis für Forstgeschichte Bayerns (München) 24.02.2025.
    • Der Wald im Gemeinschaftsamt Parkstein-Weiden (Oberpfalz) und seine Geschichte(n), auf: Umwelten verflochten. Ergebnisse, Methoden und Perspektiven einer Verbindung von Landesgeschichte und Umweltgeschichte (Erlangen) 18.09.20.09.-2024.
    • Die Zeidlerei im Gemeinschaftsamt Parkstein-Weiden – Eine nachhaltige Form der vormodernen Waldnutzung?, auf: Der Wald als Archiv (Sulzbach-Rosenberg) 26.01.-27.01.2024.
    • Forstrechnungen als Quelle der Waldgeschichte – Potentiale und Probleme, auf: Der Wald als Archiv (Sulzbach-Rosenberg) 26.01.-27.01.2024.
    • Der Wald als Archiv. Die erste Tagung des Projekts W.A.L.D und das Gemeinschaftsamt Parkstein-Weiden, auf: Arbeitskreis für Forstgeschichte Bayerns (München) 26.02.2024.
    • Die kleine Stadt und ihr Buch. Nutzungspraktiken von Stadtbüchern in den Lausitzen des Spätmittelalters, auf: Forschungskolloquium Spätmittelalter (Kiel), 2023.
    • Zwischen Fastenkringeln, Seelgerät und Weinberg. Die Nutzungspraxis spätmittelalterlicher Stadtbücher am Beispiel des ältesten Gubener Stadtbuchs, auf: Oberseminar Mittelalter und Thüringische Landesgeschichte (Jena), 2022.
    • Vermischte Stadtbücher zwischen zeitgenössischer Reduktion und Prozesswissen, auf:  Wissen speichern. Wissen nutzen. Mittelalterliche Rechnungsbücher und digital humanities (Kiel) 02.12-03.12.2022.
    • Vom Zeidelbaum auf den Kerzenständer. Der lange Weg des Wachses von den Bienen zum Konsumenten, auf: Licht des Mittelalters (Rostock) 02.09.-03.09.2022
    • Zwischen früherer Erweiterung und großzügiger Planung. Stadterweiterungen und ihr Ausbleiben in den Städten der Ober- und Niederlausitz, auf: Stadterweiterungen und urbane Dynamik im Mittelalter (Kiel), 09.06-11.06.2022.
    • II. Erfurter Numismatische Gespräche (Erfurt), 2022.
    • Die thüringischen Stadtbücher und ihre Auswertbarkeit für die städtische Wirtschaftsgeschichte in Mittelalter und Früher Neuzeit, auf: Moderne Stadtgeschichte(n) (Gotha), 25.03.-26.03.2022.
    • Kleinstädtisches Wirtschaften im Spätmittelalter und die Nutzung von Stadtbüchern, auf:  Junge Städteforschung (Münster), 13.05.2022.
    • „Zu mehrer Sicherheit in unser Stat Buch vorschreiben lassin“. Die Absicherung kleinstädtischer Wirtschaft im Stadtbuch, auf: Stadtbücher als Medien administrativer Schriftlichkeit im Spätmittelalter (Halle/Saale), 20.09.-23.09.2020.
    • Die Auswertung spätmittelalterlicher Stadtbücher für das Wirtschaften in Kleinstädten. Eine Projektskizze, auf: 26. Tag der Thüringischen Landesgeschichte (Saalfeld) 28.09.2019.

    Organisierte Tagungen

    • Der Wald als Archiv. Potentiale, Probleme, Perspektiven (Sulzbach-Rosenberg), 26.01.-27.01.2024.
    • mit Marie Jäcker: Knowledge Transfer in Serial Sources. Administration, Routines and Society in Europe’s Late Medieval Towns (Kiel), 31.03.-01.04.2023.
    • State of the Art in Urban History (Kiel), 28.10.-29.10.2021.

    Eingeworbene Mittel

    • 2024    Lehrprojekt „The Taste of History“ (WS 24/25 und SoSe 25), gefördert im Rahmen des Programms „Innovation in der Lehre“ durch die Akademie für Lehrentwicklung der FSU Jena (Fördersumme 7.499,44 Euro)
    • 2024    Fellowship für „Innovationen in der digitalen hochschullehre Thüringen“ gemeinsam mit Tandempartner Clemens Beck (Jena), gefördert durch das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft sowie den Deutschen Stifterverband (Fördersumme 48.800,00 Euro)
    • 2025    Seminarförderung für das Forschungsseminar „Ausstellungsbeiträge planen und erstellen am Beispiel der Geschichtsrezeption am Mittelrhein“ (SoSe 25) durch die Gewerkschaftsstiftung der FSU Jena (Fördersumme 100,00 Euro).
  • Lehre

    Sommersemester 2025

    • Seminar im Basismodul: Fliegende Späne und glühender Stahl. Handwerk und Handwerker im Mittelalter
    • Übung: The Taste of History II - Vormoderne Kochrezepte entschlüsseln und umsetzen
    • Seminar/Übung: Datenbankmodellierung- und Analyse in den Geschichtswissenschaften

    Wintersemester 2024/2025

    • Seminar im Basismodul: Spätmittelalterliche Kleinstädte erforschen – Stadtgeschichte(n) schreiben
    • Übung: The Taste of History I - Vormoderne Kochrezepte entschlüsseln und umsetzen
    • Übung/Seminar im Aufbaumodul: Datenbankmodellierung- und analyse in den Geschichtswissenschaften

    Sommersemester 2024

    Seminar im Basismodul: Handwerk- und Handwerker im Mittelalter

    Wintersemester 2023/2024

    Seminar im Basismodul: Am Brunnen vor dem Tore. Annäherung an eine Umweltgeschichte des späten Mittelalters

    Wintersemester 2022/2023

    Quellenlektürekurs: Mittelalterliche Stadtbücher als Quelle (nicht nur) der Wirtschafts- u. Sozialgeschichte

    Wintersemester 2019/2020

    Seminar im Basismodul: Die mitteleuropäische Stadt des Spätmittelalters. Eine quellenbasierte Annäherung

  • Exkursionen
    • Oberlausitz

    Vom 15. bis zum 18.01.2025 befand sich das Proseminar "Kleinstädte erforschen – Stadtgeschichte(n) schreiben" unter Leitung von Max Grund auf Exkursion in der sächsischen Oberlausitz. Ziel war es, das über das Semester anlässlich seiner 800-Jahrfeier untersuchte Kamenz auch persönlich aufzusuchen und mit Originalquellen im dortigen Stadtarchiv zu arbeiten.

    Am ersten Tag der Exkursion erhielt die Gruppe nach erfolgter Anreise eine Führung durch den Bautzener Archivverbund. Hierbei führte Staatsarchivarin Anja Moschke durch das Staatsfilialarchiv und brachte den Studierenden die überlieferungstechnischen Besonderheiten der Oberlausitz nahe. Gleichzeitig wurde durch ihre Führung auch der Blick in die Frühe Neuzeit hinein geweitet. Im Anschluss erfolgte dann eine kurze Führung durch das Stadtarchiv Bautzen. In dieser zeigte uns Stadtarchivar Rico Heyl nicht nur diverse Urkunden unterschiedlichster Provenienz, sondern auch die ältesten Stadtbücher der Stadt Bautzen. Auch der älteste sorbischsprachige Bürgereid der Oberlausitz wurde uns präsentiert.

    Der zweite Tag führte uns dann nach Kamenz. Dort erhielten wir von Stadtarchivar Thomas Binder eine kurze Führung das Magazin des Archivs sowie durch die historische Ratsbibliothek. Im Anschluss bearbeiteten wir Archivalien, welche direkten Bezug zu den von Studierenden im Seminar erarbeiteten Materialien besaßen. Der Nachmittag begann mit einer Führung durch Kamenz und die Ränder seiner Altstadt. Diese folgte dem thematischen Aufbau des Semesters, in dem der späten Gründung des Franziskanerobservantenklosters nachgespürt, den Altstraßenresten und der geographischen Lage der ersten Stadtgründung nachgegangen und schließlich auf die Stadt-Umland-Beziehungen der Stadt eingegangen wurde. Hierbei suchten wir nicht nur das ehemalige Spital im sogenannten Spittel, sondern auch diverse alte Mühlenstandorte sowie frühere Gartengürtel und Teichanlagen auf. Durch das Abschreiten der lokalen Topographie erlangten die Studierenden nochmals einen ganz anderen Eindruck von den bisher lediglich gelesenen Zusammenhängen vor Ort. Im Anschluss ging es wieder ins Archiv, wo zuvor erstellte Seminarleistungen auch anhand der dort zur Verfügung stehenden Spezialliteratur diskutiert wurden.

    Der dritte Tag begann mit einer Führung durch das Sakralmuseum St. Annen sowie durch die St. Justkirche. Auf dieser stellte Frau Dr. Sylke Kaufmann nicht nur die sakraltopographischen Zusammenhänge innerhalb der Stadt vor, sondern auch das erhaltene reiche künstlerische Erbe innerhalb der Kirchen. Die zweite Tageshälfte war dann ganz der Quellenarbeit im Stadtarchiv gewidmet. Mithilfe der Archivalien wurden den Studierenden die verschiedenen Stufen einer Edition anhand der zu leistenden Arbeitsschritte vorgestellt. Anschließend blieb Raum sich weiter selbst an hausarbeitsrelevanten Handschriften zu probieren sowie die im Archiv vorhandene Spezialbibliothek zu nutzen. Gleichzeitig konnten Hausarbeitsideen mit Stadtarchivar Thomas Binder diskutiert werden, welcher einer der besten Kenner der Stadtgeschichte ist. Den Tagesabschluss bildete ein Stopp in der Zisterzienserinnenabtei St. Marienstern. Hier diskutierten wir nach einer Besichtigung der Klosterkirche mit dem Grab Bernhards III. von Kamenz erneut die Verschränkung des Klostergründungsprozesses mit der frühen Stadtgeschichte durch die damaligen Stadtherren, den Herren von Kamenz. Außerdem konnte auf diese Weise auch die Patronatsherrin der städtischen Pfarrkirche mit eigenen Augen erlebt werden.

    Am letzten Tag erfolgte noch eine kurze Stadtführung durch die Stadt Bautzen, deren Highlights sicherlich der Nikolaifriedhof, die Ortenburg, die Wasserkunst sowie der Dom St. Peter waren. Hier konnten auch, besser als etwa in Kamenz, die bis heute noch sichtbaren Einflüsse der ehemaligen böhmischen Landesherrschaft demonstriert werden. Zeitgleich ließ sich im Dom auch die bis heute anhaltende Bikonfessionalität der Oberlausitz am praktischen Beispiel gezeigt werden. Nach diesem letzten Stadtrundgang endeten vier intensive aber auch sehr fruchtbare Tage.

     

    • Das Mittelalter am Mittelrhein

    Vom 29.07. bis 03.08 2024 führte die Professur für Geschichte des Mittelalters unter Leitung von Max Grund und Danny Grabe eine Exkursion in den oberen Mittelrhein durch. Ziel war es, der mittelalterlichen Stadtkultur der Region nachzugehen und dabei sowohl Geschichtsstätten als auch die Zeugnisse historischer Ereignisse aufzusuchen.

    Der erste Tag startete nach der Anreise mit einer Führung durch die Stadt Bacharach sowie das benachbarte Steeg. Hierbei stellte uns Dagmar Aversano-Schreiber fachkundig die verschiedenen Spuren des Mittelalters in beiden Orten vor. Diese reichen von den Sakralbauten bis hin zu erhaltenen Zeugnissen mittelalterlichen Wirtschaftens, allen voran natürlich des Weinbaus. Wir möchten hierbei ganz besonders der Bacharacher Kirchgemeinde danken, welche uns die Steeger Annakirche öffnete, sodass wir schon am ersten Tag die verschiedenen Spielformen mittelrheinischer Gotik diskutieren konnten. Im Anschluss an die Führung durch die Orte ging es für die Gruppe hinauf in die Weinberge zwischen Steeg und Bacharach. Auf diese Weise wurden nicht nur die Anstrengungen des (vorindustriellen) Weinbaus am eigenen Leib erfahrbar. Wir konnten auch einen ersten Blick auf die so reiche wie typische mittelrheinische Kulturlandschaft werfen. Vom weinbestandenen Südhang des Nebentals schauten wir auf dessen bewaldeten Nordhang, welcher mit seinen noch immer rudimentär erhaltenen Niederwaldresten buchstäblich eine der Säulen für den Weinbau war.

    Der zweite Exkursionstag führte uns nach Worms. Hier verfolgten wir im Raschihaus, in der alten Synagoge sowie auf dem Heiligen Sand die Spuren des ehemals so reichen jüdischen Lebens am Ober- und Mittelrhein. Danny Grabe führte hierbei kundig sowohl durch die Synagoge als auch über den jüdischen Friedhof Heiliger Sand. Auf letzteren war die Gruppe besonders von den sprechenden Grabsteinen sowie den noch immer sichtbaren Spuren der großen jüdischen Denker des hohen und späten Mittelalters in den Bann gezogen. Den fachlichen Tagesabschluss bildete ein Besuch im Wormser Dom. Hier ließen sich nicht nur die verschiedenen Formen der Romanik nachvollziehen, sondern auch einige der wichtigen Akteure mittelalterlicher Reichsgeschichte in der Krypta besuchen.

    Der dritte Tag stand im Zeichen der Kleinstädte am oberen Mittelrhein, wobei ein besonderer Fokus auf Kirchenbau und Frömmigkeit lag. Den Anfang machte, an das Thema des Vortags anknüpfend, die Wernerkapelle über Bacharach in deren Schatten wir die Geschichte von Ritualmordlegenden am Beispiel des Werner von Oberwesel diskutierten. Im Anschluss fuhr die Gruppe weiter nach Oberwesel. Hier erhielten wir eine fachkundige Führung durch die Stiftkirche St. Marien, in welcher sich das mittelalterliche Aussehen von Kirchenräumen anschaulich erhalten hat. Die Studierenden waren von den vielen Malereien ebenso fasziniert wie vom feingearbeiteten Lettner und dem berühmten Oberweseler Goldaltar. Im Anschluss durchquerte die Gruppe Oberwesel, wobei auch hier ein kurzer Stopp an der Stelle des ehemaligen jüdischen Viertels gemacht wurde. Hierauf ging es entlang der Oberweseler Stadtmauer im Michelsfeld hinauf zur Stiftkirche St. Martin. beide Stationen gaben einen tiefen Einblick in die fortifikatorischen Schwierigkeiten, mit welchen die Städte am oberen Mittelrhein zu kämpfen hatten. Auch das Konzept der Wehrkirche trat hierbei plastisch vor Augen. Die Oberweseler Stadtmauer wurde auch im Folgenden weiter begangen, wobei wir einen Zwischenstopp in der Mutter-Rose-Kapelle (ehemalige Wernerkapelle) einlegten. Dieser schloss zum einen den Kreis zum Tages Beginn und ermöglichte zum anderen die Bedeutung mittelalterlicher Spitäler für ihre Städte zu diskutieren. Nach einer wohlverdienten Mittagspause ging es anschließend noch in das Oberwesel-Museum, in welchem neben der Stadtgeschichte vor allem die reiche Geschichte der mittelrheinischen Kulturlandschaft vorbildlich aufgearbeitet ist.

    Der vierte Tag unserer Exkursion führte uns noch weiter stromabwärts nach Koblenz. Hier erhielten wir eine Führung durch das Landeshauptarchiv Koblenz, welche uns u.a. durch die Restaurierungswerkstatt, das Magazin und das Repertorienzimmer führte. Auf diese Weise erhielten die Studierenden Einblick in die vielfältigen Tätigkeiten von Restaurator*innen und Archivar*innen. Besonders die Materialität der historischen Schriftüberlieferung zog einen Teil der Gruppe in ihren Bann. Im Anschluss an die Führung stellte Max Grund anhand einiger ausgehobener Archivalien aktuelle Forschungsprojekte vor. Gleichzeitig gab er anhand von Archivalien der bereisten Orte eine kleine Einführung in die verschiedenen Archivbildner und die Besonderheiten von mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Stadtbüchern. Nach dem Archiv suchte die Gruppe noch die Stiftkirche von St. Castor sowie das Deutsche Eck auf, womit ein Bogen über knapp 1.000 Jahre deutscher Geschichte gespannt wurde.

    Der fünfte Tag unserer Exkursion stand ganz im Zeichen der vielen Burgen am Mittelrhein. Zunächst besichtigten wir mit der Rheinfels die größte Burg am Strom, wobei wir auch eine anschauliche Führung durch ihre Kasematten bekamen. Den Anschluss machte die Stiftskirche St. Goar mit ihren reichen Malereien. Hier besprachen wir die Rolle der vielen auswärtigen Klöster und ihrer Besitzungen am Mittelrhein und welche quellentechnischen Probleme sich hieraus ergeben können. Nach einer kurzen Pause ging es dann per Schiff vorbei an der Loreley und an Oberwesel nach Kaub. Hier gab es die Gelegenheit eine der typischen kurpfälzischen Doppelkirchen zu besuchen. Zusätzlich konnte anhand der noch immer sichtbaren Lotsentradition in Kaub die Rolle der mittelrheinischen Schiffer für den vormodernen und modernen Schiffs- und Handelsverkehr diskutiert werden. Auch die verschiedenen Versuche der Flussregulierung wurden hierbei besprochen. Den Tagesabschluss bildete ein Besuch auf der berühmten Pfalzgrafenstein, welchen Florian Hellbach fachkundig einleitete.

    Am sechsten und letzten Tag nutzten wir unsere Reiseroute für einen Zwischenstopp in Mainz. Dort besuchten wir die neue Synagoge, welche die Thematik unserer vorangegangenen Tage ins Hier und Jetzt holte. Anschließend besuchten wir natürlich auch den Mainzer Dom. Mit vielen neuen Eindrücken und einigen Flaschen Wein im Gepäck ging es danach dann wieder zurück nach Jena.