28. - 29.09.2023, Buenos Aires
“Eine Krise von…” ist ein Satz, der, angewendet auf diverse Erfahrungsfelder, die Wahrnehmungen, Risse und Entkopplungen der Gegenwart in Bezug auf die erlernten Arten des Wissens und der Tätigkeiten spezifiziert. Auf verschiedene Weisen ist die Krise seit Ende des 20. Jahrhunderts der beständigste Ausblick unserer Gesellschaften.
In Lateinamerika haben die Krisen Platz für neue Subjektivitäten, neue politische und soziale Akteur:innen und in einigen Fällen massive institutionelle Transformationen geschaffen. Dabei handelte es sich nicht um punktuelle Ereignisse, sondern um wiederkehrende und expansive Prozesse. Die Krisen bringen gleichzeitig neues Wissen und Ausdrucksweisen hervor, die über Interpretationen, Kritik und alternative Zukunftsmodelle diskutieren.
Die Krise stellt auch immer eine Identitätsfrage, die in der lateinamerikanischen Geschichte besonders bedeutend ist. Die Suche nach der Identität unseres Kontinents ist eine dauerhafte Selbstbefragung. Anders gesagt, die wiederkehrende Frage darüber, was Lateinamerika sei oder was sich darunter versteht, ist untrennbar mit den multiplen Krisen verknüpft, die immer wieder eine identitäre Selbstbefragung in Gang setzen.
Das Ziel dieser Dialogplattform ist es, über die Krisen und ethnischen, Klassen-, Gender- und Race-Identitäten in Lateinamerika zu diskutieren. Im Fokus stehen die Sprachen und die Wissensbestände und Ideen, die sie benannt, formuliert und konzeptualisiert haben. Die Plattform spürt dem Sinn in einer Welt nach, die sich auf beunruhigende und kritikwürdige Art und Weise, statt das eigene Überleben zu sichern, auf Schwellen zubewegt.
Die Herausforderung besteht darin, in die Sprachen einzutauchen, sie in Hinblick auf Krise, Identität und Zukunft zu analysieren, nicht dem Determinismus zu verfallen und stattdessen ihre Kontingenz, Historizität und kritische und prospektive Kraft wiederzubeleben.
Wissenschaftler:innen Lateinamerikas und Deutschlands werden in Hinsicht auf jene Themen diskutieren. Im Fokus stehen dabei folgende Schwerpunkte:
- Krisen, Subjektivitäten und Identitäten im Diskurs: Akteur:innen, Territorien und Narrative
- Sprachen und Debatten über Krisen und Zukunft in Lateinamerika: Diagnosen, Wissensbestände und Traditionen
- Krisen, Zeitlichkeit und Regimes der Historizität
- ästhetische Manifestationen und Wissensübertragung
Das Event findet am 28. bis 29. September 2023 an der Universidad Nacional de San Martín (Campus Miguelete) in Buenos Aires, Argentinien statt.
Mithilfe des QR-Codes können Sie auf alle Informationen über das Event zugreifen.
Die Eröffnungs- und Schlusskonferenz werden über den Youtubekanal Externer LinkExterner LinkExterner Linkder UNSAM übertragen. Das Programm finden Sie hierpdf, 71 kb · esPDF, 71 KB · ESpdf, 71 kb · es.
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Andriana Petra, Andrés Kozel, Rafael Mondragón VelázquezFoto: Evelyn Schonfeld
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Ana María LloisFoto: Evelyn Schonfeld
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Andrés KozelFoto: Evelyn Schonfeld
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Apertura institucionalFoto: Evelyn Schonfeld
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Ariel WilkisFoto: Evelyn Schonfeld
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Augustín Báez, Martin Milberg, Amorina DipFoto: Evelyn Schonfeld
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Catarina von WedemeyerFoto: Evelyn Schonfeld
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Christina Enders und Catarina von WedemeyerFoto: Evelyn Schonfeld
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Christina EndersFoto: Evelyn Schonfeld
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Christina Enders, Minerva Ante Lezama, Catarina von WedemeyerFoto: Evelyn Schonfeld
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Claudia TomadoniFoto: Evelyn Schonfeld
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Deborah YoudellFoto: Evelyn Schonfeld