IILI 2023. Cruces disciplinarios
Vom 05. bis 08. Juli 2023 versammelten sich an der National and Kapodistrian University of Athens in Griechenland die über 400 vom International Institute of Ibero-American Literature (IILI) geladenen Wissenschaftler:innen aus über 30 Ländern so wie auch Botschafter:innen Mexikos, Argentiniens, Chiles, Perus und Panamas, um sich in den vier Tagen beim 44. Internationalen Kongress zum Thema Cruces disciplinarios in über 120 Gesprächsrunden auszutauschen. Das IILI hat seinen Sitz an der University of Pittsburgh (Pennsylvania, USA) und veranstaltet seine Kongresse in Europa, Lateinamerika und den USA. Dadurch entstehen vielfältige internationale und interdisziplinäre Netzwerke im Bereich der Forschung zu lateinamerikanischer Literatur.
In diesem Jahr nahmen auch Forscher:innen des Centro de Estudios Transdisciplinarios ARCOSUR vom Institut für Romanistik der Friedrich-Schiller-Universität Jena unter der Leitung von Prof. Dr. Claudia Hammerschmidt, die den Lehrstuhl für Romanische Literaturwissenschaft innehat, an dem internationalen Kongress teil. In drei Blöcken wurden verschiedene Gesprächsrunden gleichzeitig abgehalten. So fanden zur selben Zeit bis zu 12 Diskussionen zu intersektionaler und dekolonialer Forschung statt.
Christina Enders, die seit 2019 am Lehrstuhl für Romanische Literaturwissenschaft als wissenschaftliche Mitarbeiterin wirkt, moderierte am zweiten Tag des Kongresses die 31. Gesprächsrunde zum übergeordneten Thema „Activismos indígenas“ und präsentierte ihre eigene Forschung in ihrem Vortrag “Luchas de resistencia en el cine patagónico - Un ejemplo de una comunidad mapuche-tehuelche”. In ihren Analysen verbindet sie Filmwissenschaften und Literatur, so forscht sie zu dekolonialem, patagonischem und argentinischem Kino.
Ebenfalls am 06. Juli präsentierten der Postdoktorant der CALAS Center, Dr. David Foitzick Reyes, den Vortrag “El territorio de la poesía como lugar de resistencia al capitaliceno” und der Doktorant Raúl Behr Vargas seine Forschung zum Thema “Ironía, política y contradiscurso fantástico: la producción cuentística de José B. Adolph”. Foitzick forscht primär zu den Schwerpunkten der lateinamerikanischen Poesie, Geschichte, Erinnerung, Identitäten, Territorien und Wissensbeständen und Behr, der vom KAAD gefördert wird, zur Ironie, fantastischen Literatur und lateinamerikanischen Erzählungen.
Am folgenden Tag präsentierte auch der Doktorant der romanischen Sprachen und Literatur Juan Felipe Castro, der seit 2019 mit einem Stipendium des DAAD an der FSU Jena forscht, seinen Vortrag “Los límites entre el discurso científico y el discurso literario en el siglo XIX: una disquisición política” in der 75. Gesprächsrunde des Kongresses. Den letzten Vortrag des Teams aus Jena leitete Leonardo Rodríguez zu “Luto y modernidad política venezolana: De muerte lenta de Elisa Lerner”. Er forscht als Doktorant an der FSU Jena mit einem Stipendium von CAPES zur karibischen Literatur.
Der Kongress schloss erfolgreich zum Mittag des 08. Juli mit einer Darbietung eines recital latinoamericano von der Sopranistin Ada Athanasopoulou und dem Pianisten Stavros Petsalakis im Amphitheater sowie der Ankündigung, dass der 45. Kongress IILI 2025 in Lima, Peru, stattfinden wird.