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Meldung vom:
Zeitkämpfe – Zeit, Zeitregime und Temporalitäten im Oströmischen Reich des 6. Jahrhunderts
Im 6. Jahrhundert erfassten tiefgreifende Endzeiterwartungen die oströmische Gesellschaft, so dass konkrete Zukunftsängste entstanden, die sich auch auf die unmittelbare Gegenwart auswirkten. Gleichzeitig versuchten einzelne Gruppen und Akteure – nicht zuletzt der Kaiser – Vergangenheits- und Zukunftsbilder zu entwerfen, die spezifischen politischen Zielen dienten, die sich mit den aktuellen Naherwartungen auseinandersetzten und ihrerseits wieder Reaktionen provozierten. Ein Ringen um die Zeit setzte ein, um die Hoheit über Geschichte und Zukunft, aber auch um die Gestaltung des Zeitverlaufs – dies alles vor dem Hintergrund einer verbreiteten Überzeugung, wonach die irdische Zeit praktisch abgelaufen sei. In der Vorlesungsreihe wird der Frage nachgegangen, wie im 6. Jahrhundert Zeit konzipiert, wie mit ihr umgegangen wurde, welche Vorstellungen von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft entworfen und wie die unterschiedlichen Zeitebenen neu miteinander verknüpft wurden. Dies wird exemplarisch in Auseinandersetzung mit aktuellen Theorien zu Zeit, Zeitregimen und Temporalitäten erfolgen.
I. Der Verlust der Zukunft: Das Beispiel Johannes Malalas
Montag, 11.11.2024, 18 Uhr c.t., Universitätshauptgebäude, HS 250, Fürstengraben 1
II. Kollektives Vergessen und schwebende Gegenwarten: Prokop, Agathias, Euagrios und die Verräumlichung der Zeit
Dienstag, 12.11.2024, 10 Uhr c.t., Universitätshauptgebäude, HS 144, Fürstengraben 1
III. Der Kaiser und die Zeit: Von der Pluritemporalität zur Nontemporalität
Mittwoch, 13.11.2024, 18 Uhr c.t., Universitätshauptgebäude, HS 250, Fürstengraben 1
IV. Ein Ringen um Zeit: Neuorientierungen und Neubeginn
Donnerstag, 14.11.2024, 18 Uhr c.t., Universitätshauptgebäude, HS 250, Fürstengraben 1