Sebastian Weinert, M.A.

Doktorand im DFG-Graduiertenkolleg 2792: Autonomie heteronomer Texte in Antike und Mittelalter
Sebastian Weinert
Sebastian Weinert
Foto: Anne Günther (Universität Jena)

Telefon: +49 3641 9-42804

E-Mail: sebastian.weinert@uni-jena.de 

Informationen zum Graduiertenkolleg finden Sie hierExterner Link.

  • Vita

    2017-2022            

    Bachelorstudium in Geschichte und American Studies an der Goethe-Universität Frankfurt

    2019-2023 

    Studentische Hilfskraft, Goethe-Universität Frankfurt, Alte Geschichte, Professor Dr. Hartmut Leppin

    2020-2023 

    Studentische Hilfskraft, Goethe-Universität Frankfurt, Institut für England- und Amerikastudien, Amerikanische Geschichte, Professor Dr. Simon Wendt

    2022-2023 

    Studentische Hilfskraft, Goethe-Universität Frankfurt, Mittelalterliche Geschichte, Professor Dr. Jörg W. Busch

    2022-2023            

    Masterstudium in Geschichte an der Goethe-Universität Frankfurt

    seit Mai 2023          

    Doktorand an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, DFG-Graduiertenkolleg „Autonomie heteronomer Texte in Antike und Mittelalter“

    seit Juli 2023           

    Mitglied der Gruppo Italiano di Ricerca su Origene e la Tradizione Alessandrina

  • Publikationen

    Übersetzungen

    • Übersetzung von Payne, Richard, Ein iranisches Assyrien. Die Macht der Vergangenheit in der Spätantike, Historische Zeitschrift 312, 2021, 1–33.

Projekte

  • Das Geschichtsdenken Eusebs von Caesarea in Texten zwischen Autonomie und Heteronomie

    Euseb von Caesarea, der „Vater der Kirchengeschichte“, steht als zentrale Gestalt in einer Ära der Wende: Zu seinen Lebzeiten kam es zum Ende der Christenverfolgungen und der erste römische Kaiser wurde getauft. In literarischer Form verarbeitete Euseb die Ereignisse seiner Zeit sowohl historisch als auch theologisch. Die teils von ihm neugeschaffenen literarischen Genera entwickelten eine Wirkung, die Jahrhunderte andauern sollte: Seine Kirchengeschichte und seine Chronik wurden zu literarturgeschichtlichen Beispielen, an die eine Vielzahl von Nachfolgern anknüpfte. Als Historiker hat er mithin bleibenden Einfluss entfaltet. Zugleich darf man den Historiker Euseb nicht nur durch die Untersuchung seiner im klassischen Sinne als historisch eingeordneten Schriften zu verstehen versuchen. Sein historisches Denken spiegelt sich in allen seinen Werken wider; theologische, apologetische und exegetische Gedanken waren für ihn immer auch mit Geschichte verbunden.

    Diese grundsätzliche Annahme liegt dem Dissertationsprojekt zugrunde. Gegenstand der Untersuchung ist Eusebs apologetisches Doppelwerk aus Praeparatio Evangelica und Demonstratio Evangelica, welches eine Art christliche Vorgeschichte darstellt, jedoch vornehmlich aus theologischer und patristischer Perspektive gelesen wird. Im Aufbau besteht die Schrift aus einer Vielzahl von Zitaten aus älterer Literatur, die herangezogen werden, um die Argumentation Eusebs zu illustrieren. Aufgrund dieser Struktur ist das Werk häufig als „Steinbruch“ verwendet worden, um Fragmente verlorengegangener Autoren zu extrahieren — Euseb selbst ist dabei als eigenständiger Schriftsteller häufig missachtet worden. Eine ideengeschichtlich geleitete Analyse der von Euseb herangezogenen Quellen – mit einer Konzentration zum einen auf die Abhängigkeit, die Heteronomie, in die sich der Autor bewusst stellt, zum anderen auf die Selbstständigkeit, die Autonomie, die er dabei entwickelt – verspricht eine bessere Einordnung der historischen Konzeptionen dieses wichtigen Schriftstellers.