Beispielfoto aus der Alphons-Stübel-Sammlung

Ansichten aus dem alten Algerien

Ausstellung von Algerien-Fotografien aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert
Beispielfoto aus der Alphons-Stübel-Sammlung
Foto: Hannah Bayer

Die jüngste Ergänzung der historischen Fotosammlung ist ein Konvolut mit 119 Fotos aus Algerien. Sie wurden von Kai-Henning Gerlach (Berlin) zusammengetragen und 2021 mit finanzieller Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei und der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Universität Jena erworben.

Alle Algerienbilder können Sie hier Externer Linkeinsehen.

Momentaufnahmen wurden zu Postkartenmotiven

Die Bilder sind kommerzielle Studiofotografien aus Algerien, entstanden zwischen 1880 und 1900. Sie zeigen algerische Städte wie Tlemcen, Blida und Constantine, außerdem Landschafts- und Naturszenerien, Moscheen und Innenhöfe. Eine Besonderheit sind zahlreiche Momentaufnahmen, die nicht gestellt sind, wie etwa eine belebte Straßenszene in Algier. Bis in die 1950er Jahre hinein wurden solche Aufnahmen auf Postkarten gedruckt.

Die Bilder dokumentieren eine Sicht von außen. Es sind Werke französischer Fotografen, die in Algerien gearbeitet haben, das seit Mitte des 19. Jahrhunderts französische Kolonie war. Namentlich zu nennen sind Etienne Neurdein, Alexandre Leroux, Alexandre Bougault und Jean Geiser. Entwickelt wurden die Bilder auf Albumin-Papier, das eine besonders hohe Detailtreue erlaubt und einen charakteristischen Sepia-Ton hat.

Unter dem Titel „Bilder von Algerien“ wurde vom 20. Mai bis 1. Juli 2022 eine Auswahl dieser historischen Fotos im Ausstellungskabinett der Friedrich-Schiller-Universität gezeigt. Kuratorin der Ausstellung war Tilde Bayer, Sammlungsbeauftragte der Universität.