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Plac SolidarnościFoto: Marta Bartkowska
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Das Stettiner Schloß bei NachtFoto: Marta Bartkowska
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Die HakenterrassenFoto: Marta Bartkowska
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StadtführungFoto: Marta Bartkowska
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Die PhilharmonieFoto: Elisabeth Bergmann
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Auf dem HauptfriedhofFoto: Marta Bartkowska
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Auf dem HauptfriedhofFoto: Marta Bartkowska
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Auf dem HauptfriedhofFoto: Marta Bartkowska
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Projektgruppe LiteraturwissenschaftFoto: Marta Bartkowska
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Projektgruppe PolitikwissenschaftFoto: Marta Bartkowska
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Bar-AbendFoto: Marta Bartkowska
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Im Centrum DialoguFoto: Marta Bartkowska
Blockseminar und Exkursion des Masters Interdisziplinäre Polenstudien (Halle/Jena) nach Stettin, 11. – 17. November 2023
Text von Elisabeth Bergmann
Eine kalte, aber umso fröhlichere Novemberwoche verbrachten wir – 13 Studierende und vier Dozierende aus Halle und Jena – mit dem Aleksander-Brückner-Zentrum für Polenstudien in Stettin. Unter dem Motto „Blick von Osten, Blick von Westen“ beschäftigten wir uns im Rahmen des Masterstudiengangs Interdisziplinäre Polenstudien in vier Seminargruppen aus den Blickwinkeln verschiedener Wissenschaften mit der Vielfalt der pommerschen Hafenstadt: Der Block Literaturwissenschaft untersuchte das dokumentarische Schreiben als Forschung an der eigenen Geschichte am Beispiel von Brygida Helbigs Roman Kleine Himmel, welcher in Teilen zu Teilen in Stettin spielt. Die Gruppe Geschichtswissenschaft recherchierte die Vergangenheit der Stadt als polnisches Westgebiet nach 1945 und führte die Gruppe durch die Ausstellung des Centrum Dialogu Przełomy. Die sprachwissenschaftliche Gruppe richtete ihren Fokus auf die Mehrsprachigkeit in der deutsch-polnischen Grenzregion und der Block Politikwissenschaft beleuchtete unter Anleitung von Pierre-Frédéric Weber von der Universität Stettin die politische Lage der europäisch geprägten Stadt.
Darüber hinaus lernten wir im Laufe zweier sehr verschiedener Stadtführungen die Geschichte und Architektur Stettins kennen. Der Historiker Paweł Midgalski von der Universität Stettin führte uns durch die „Altstadt“, zeigte uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und veranschaulichte die komplexe Vergangenheit der Grenzstadt. Historisch blieb es auch bei der Führung über den Stettiner Zentralfriedhof, dem größten Friedhof Polens. Zu sehen gab es hier auf einer beeindruckenden Fläche die Gräber berühmter Persönlichkeiten und eindrucksvolle Denkmäler.
Doch neben dem Lernen gab es auch viel Zeit für Vergnügungen: An den Abenden gab es ein vielseitiges Kulturprogramm, wie etwa der Besuch des Kino Pionier mit der Neuverfilmung des polnischen Bauern-Epos von Władysław Reymont, Chłopi oder einer Theatervorstellung im Teatr Polski.
Außerdem hatten wir bei mehreren gemeinsamen Restaurantbesuchen die Möglichkeit, verschiedene lokale Spezialitäten zu probieren: von klassischen Piroggi und barszcz czerwony zu Stettiner Bier und Paprykarz szczeciński war für jeden Geschmack etwas dabei. Zu diesen Anlässen ergab sich auch die Gelegenheit, die Dozierenden noch einmal besser und von einer persönlicheren Seite kennenzulernen und anregende Gespräche auch mal fern der Wissenschaft zu führen.
In unserer Freizeit schlenderten wir entlang der Oder, besuchten einen der vielzähligen (und zu unserer Freude sehr billigen) Second-Hand Läden, stärkten uns in der bar mleczna, deckten uns mit polnischen Köstlichkeiten im Supermarkt biedronka ein oder besuchten die hoteleigene Sauna. Dabei lernten wir nicht nur die Stadt und auch das Land besser kennen, sondern schlossen auch untereinander neue Freundschaften.
Ein Highlight der Reise war das Kennenlernen einiger Stettiner Geschichtsstudierender, die uns die besten Kneipen der Stadt zeigten und mit denen wir angeregte Gespräche führten. Mit ihrer Hilfe konnten wir außerdem unsere Polnisch-Kenntnisse feilen und einige mehr oder minder relevante, neue Vokabeln lernen.
Die Exkursion hat unseren Horizont auf vielen Ebenen erweitert und uns noch einmal die Vielfalt Polens vor Augen geführt. Gerade in Stettin zeigt sich die enge historische Verknüpfung Deutschlands und Polens und es war faszinierend zu sehen, wie europäisch und multinational diese Stadt geprägt ist. Gleichzeitig hatten wir sehr viel Spaß, wuchsen als enge Gruppe zusammen und schlossen neue Freundschaften in Halle, Jena und auch Stettin. Für einige von uns steht jetzt schon fest, dass diese Reise nicht unsere Letzte nach Stettin gewesen sein wird und wir alle freuen uns darauf, in den nächsten Jahren noch mehr Erfahrungen in und mit Polen sammeln zu können.
Diese Exkursion wurde gefördert vom DAAD.