Projektlogo »Klein, aber Fein«

Forschung für eine gelingende Kulturarbeit in Museen und Ausstellungen in ländlichen Räumen

2023–2026
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Grafik: PRO Klassische Archäologie
  • Vorhabenbeschreibung

    Museen und Ausstellungen leisten einen wichtigen Betrag zur Vitalität und Attraktivität einer Region. Indem sie die Vielfalt des kulturellen Erbes erhalten, bewahren und zugänglich machen, wirken sie als Orte des lebenslangen Lernens nicht nur identitätsstiftend, sie schaffen auch Räume für Austausch, ehrenamtliches Engagement und gesellschaftliche Teilhabe.

    Klein- und Kleinstmuseen in ländlichen Räumen – häufig in Trägerschaft von eingetragenen Vereinen – stehen einer Vielzahl von Herausforderungen gegenüber: Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels, einer zunehmenden gesellschaftlichen Diversität auch aufgrund von Zugezogenen und Veränderungen im Freizeit- bzw. Rezeptionsverhalten stellt sich für Museen die Aufgabe, passgenaue kulturelle Angebote für potenzielle BesucherInnen zu entwickeln und diese langfristig als Zielgruppe zu gewinnen.

    Fernab urbaner Räume sind ehrenamtliches Engagement, Gestaltungswille und eine enge Zusammenarbeit mit regionalen Akteuren von besonderer Bedeutung, um kulturelle Angebote für verschiedene BesucherInnengruppen im Museum zu entwickeln.

    Die Begrifflichkeit „Klein- und Kleinstmuseen“ ist innerhalb der Kultur- bzw. Museumswissenschaften nicht eindeutig definiert: Gemeint sind hier Häuser, die sich durch eine kleine Organisationsstruktur auszeichnen. Sie bewahren, erforschen und präsentieren das materielle bzw. immaterielle Erbe ihrer Region mit einem begrenzten Personal- und Finanzierungsrahmen. Die Definition ist damit nicht an der physischen Größe der Ausstellungsräume oder der Anzahl an Sammlungsobjekten festzumachen.

    Ziel des Forschungsvorhabens ist es, Rahmenbedingungen, Potenziale und Gelingensbedingungen von kleinen und kleinsten Museen in ländlichen Räumen in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt zu untersuchen.

  • Forschungsfragen

    Folgende Forschungsfragen sind auf der Ebene des Kultur- und Museumsmanagements konkret zu stellen:

    • Welche minimale hauptamtliche Personalstruktur benötigen Museen für eine nachhaltige Kulturarbeit?
    • Welche wissenschaftlichen, verwaltungstechnischen und organisatorischen Aufgaben übernehmen hauptamtliche Akteure im Museum, welche Gewichtung der Tätigkeiten erweist sich als erfolgreich bzw. weniger erfolgreich?
    • Inwiefern ist hauptamtliches Personal in allen Bereichen musealer Kernarbeit (Sammeln, Bewahren, Forschen, Ausstellen, Vermitteln) tätig?
    • Wo liegen notwendige Schwerpunkte bzw. Bedarfe für eine erfolgreiche und nachhaltige BesucherInnenbindung?

    Als zweite Perspektive sind die ehrenamtlichen Strukturen von Museen in ländlichen Räumen in den Blick zu nehmen:

    • Welche Bedeutung hat das ehrenamtliche bzw. bürgerschaftliche Engagement für die Funktionsfähigkeit von Klein- und Kleinstmuseen, wo liegen seine Chancen und Grenzen?
    • Wie lassen sich freiwillige MitarbeiterInnen in die vom hauptamtlichen Personal getragene Kulturarbeit integrieren?
    • Welche Gewichtung von haupt- und ehrenamtlicher Personalstruktur ist geeignet, damit Regionalmuseen dauerhaft ein breites Angebot kultureller Formate für verschiedene Zielgruppen entwickeln und durchführen können?
    • Schließlich sollen auch Fragen der Finanzierung der Personalstrukturen von kleinen und kleinsten Museen untersucht werden: Welche Ausgaben (Personalkosten, Ehrenamtspauschalen, Bundesfreiwilligendienst) sind für eine gelingende Kulturarbeit notwendig?

    Als dritte Perspektive sind an die Zielgruppe der BesucherInnen bzw. Nicht-BesucherInnen folgende Forschungsfragen zu stellen:

    • Wann werden Museen bzw. Ausstellungen von ihnen als attraktive Freizeit- und Bildungsorte wahrgenommen und welche Indikatoren dienen zur Beurteilung gelingender Kulturarbeit im Museum?
    • Insbesondere sollen dauerhaft präsentierte Ausstellungen in Kleinstmuseen untersucht werden: Welche Faktoren der sammlungsspezifischen Vermittlung (Themen und Inhalte), der objektangemessenen Vermittlung (Qualität und Quantität der Objekte, Anschaulichkeit, Strukturierung, Objektinszenierung, digitale Elemente) sowie der raumbasierten Vermittlung (Ausstellungs- und Raumarchitektur, historische Gebäude) sprechen ein möglichst breites Publikum an?
    • Inwieweit tragen zusätzliche (personelle) Vermittlungsangebote (Führungen, Vorträge, u.a.) und andere Formate (Apps, Audio-Guide, Ausstellungskatalog) zur langfristigen BesucherInnenbindung bei?
    • Welche Herausforderungen stellen sich in der Ansprache von bisherigen Nicht-BesucherInnen und was sind geeignete Methoden zur BesucherInnengewinnung
    • Welche Rolle spielen Faktoren der Zugänglichkeit (Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Barrierefreiheit, Eintrittspreise) für das BesucherInnenmanagement?
  • Kooperationspartner
  • Eva Winter
    Foto: Eva Winter
    Prof. Dr. Eva Winter Projektleitung
  • Stefanie Adler
    Foto: Nature2Photography
    Stefanie Adler, M.A. Wissenschaftliche Mitarbeiterin

    Audience Development für eine erfolgreiche Ansprache von (Nicht-)BesucherInnen in Museen und Ausstellungen
    in ländlichen Räumen
  • Nick Petukat
    Foto: K. Löffler
    Nick Petukat, M.A. Wissenschaftlicher Mitarbeiter

    Chancen, Grenzen, Synergien und Herausforderungen der hauptamtlichen Mitarbeiter sowie ehrenamtlich Aktiven in Museen und Ausstellungen
    in ländlichen Räumen
  • Anna-Lena Holstein
    Foto: A.-L. Holstein
    Anna-Lena Holstein Studentische Assistenz
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
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