Babylon

Master of Arts (M.A.) 

Sprachen und Kulturen des Alten Vorderen Orients
Babylon
Bild: Ferdinand Knab

Inhalt und Aufbau des Studiums

Der MA Studiengang Sprachen und Kulturen des Alten Vorderen Orients vermittelt wissenschaftliches Fachwissen und forschungspraktische Kompetenzen im Gebiet der Altorientalistik. Das Fach befasst sich als philologisch fundierte und interdisziplinäre Regionalwissenschaft mit den Sprachen und Kulturen des Nahen Ostens in ihren historischen Zusammenhängen, wobei der Fokus auf den älteren Epochen (3. bis 1. Jt. v. Chr.) liegt, aber auch Verbindungen zur Zeitgeschichte hergestellt werden. Der zeitliche, geographische und inhaltliche Rahmen der Altorientalistik ist im Wesentlichen durch die Verwendung der Keilschrift in der vorderorientalischen Antike bestimmt. Der Studiengang zeichnet sich durch seine Forschungsorientierung und seinen epigraphischen Schwerpunkt aus.

Aufbau MA Sprachen und Kulturen des Alten Vorderen Orients
Aufbau MA Sprachen und Kulturen des Alten Vorderen Orients
Grafik: Adrian C. Heinrich

Die Forschungsmodule (2 × 10 LP) führen in die zentralen Problemkreise der Keilschriftphilologie ein und vermitteln in den Gebieten Sprachen und Texte sowie Geschichte und Kultur die spezifischen methodischen, praktischen und sachlichen Forschungskompetenzen.

Die Methodenmodule Keilschriftepigraphie (2 × 10 LP) nutzen in einzigartiger Weise das didaktische Potential der an den Lehrstuhl für Altorientalistik der Friedrich-Schiller-Universität Jena angegliederten Keilschriftsammlung (Frau Professor Hilprecht Collection of Babylonian Antiquities, kurz: Hilprecht-Sammlung). An den keilschriftlichen Originalen werden neben schrift- und objektkundlichen Kompetenzen, epigraphische Fertigkeiten ausgebildet sowie sammlungs- und museumspraktische Erfahrungen gesammelt. Darüber hinaus werden die grundlegenden Methoden, Werkzeuge, Dokumentationsweisen (Zeichnung, Fotografie, 3D-Scan) und Probleme der digitalen Philologie durch praktische Übungen vermittelt.

Der dritte Schwerpunkt des Studiengangs liegt im Bereich der Sumerologie. In den Aufbaumodulen Sumerisch (2 × 10 LP) werden die im Bachelor erworbenen sprachlichen Grundkenntnisse konsolidiert und in der Auseinandersetzung mit der historischen und literarischen Überlieferung in sumerischer Sprache um die entsprechenden Gattungskompetenzen erweitert.
Der Wahlpflichtbereich im Gesamtumfang von 25 LP eröffnet die Möglichkeit zur individuellen interdisziplinären Profilbildung. Es können Module aus den angrenzenden Disziplinen der Ägyptologie, Altertumswissenschaften, Arabistik, Indogermanistik, Kaukasiologie, Orientalischen Archäologie und Kunstgeschichte sowie der Theologie belegt werden.

Der Schlussstein des Studiums ist ein unter Betreuung durchgeführtes eigenständiges Forschungsprojekt, das im Rahmen eines Forschungskolloquiums präsentiert (5 LP) und durch eine wissenschaftliche Abhandlung (Masterarbeit) dokumentiert wird (30 LP).

Musterstudienplan MA Sprachen und Kulturen des Alten Vorderen Orients
Musterstudienplan MA Sprachen und Kulturen des Alten Vorderen Orients
Grafik: Adrian C. Heinrich

Voraussetzungen

Zugangsvoraussetzung zum Masterstudiengang Sprachen und Kulturen des Alten Vorderen Orients ist ein erster berufsqualifizierender Hochschulabschluss, mindestens jedoch der Abschluss eines Bachelor-Ergänzungsfachs (60 LP), im Studienfach Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients mit Schwerpunkt Altorientalistik an der Universität Jena oder in einem im Hinblick auf die erworbenen Kompetenzen vergleichbaren Studiengang. Die Gesamtnote des Abschlusses soll mindestens „gut“ sein.

Bewerberinnen und Bewerber mit einem ersten berufsqualifizierenden Abschluss in verwandten Studiengängen können bei fachlicher Gleichwertigkeit des Studienabschlusses auch zugelassen werden. Die fachliche Gleichwertigkeit des Hochschulabschlusses wird in der Einzelfallprüfung durch die Fachvertreterinnen und Fachvertreter und den Masterausschuss festgestellt. Eine Zulassung mit Auflagen bezüglich nachträglich zu erwerbenden Qualifikationen ist in Ausnahmefällen möglich. Die Auflagen sind spätestens bis zur Anmeldung zur Masterarbeit zu erfüllen.

Deutschen gleichgestellte und ausländische Studienbewerberinnen und -bewerber sowie Deutsche mit ausländischer Hochschulzugangsberechtigung müssen hinreichende deutsche Sprachkenntnisse gemäß § 2 Abs. 3 der Immatrikulationsordnung der Universität nachweisen.

Weitere Zugangsvoraussetzung zum Studium sind Sprachkenntnisse in Englisch auf Niveau A2 gemäß Europäischem Referenzrahmen, die entsprechend nachzuweisen sind.

Warum Jena?

Das Studium in Jena ist forschungsnah und eröffnet mit der Hilprecht-Sammlung – der größten universitätseigenen Keilschriftsammlung in Deutschland – eine in Deutschland einzigartige Möglichkeit, Erfahrung und Wissen bezüglich des wissenschaftlichen Umgangs mit Keilschriftartefakten zu sammeln. Mit dem sammlungs- und museumspraktischen Anteil des Studiums legen Studierende wichtige Grundlagen für ihre zukünftige wissenschaftliche und berufliche Tätigkeit. Ferner bietet das Studium neben der Akkadistik, mit dem lokalen Forschungsschwerpunkt in der Schrift-, Sprach- und Rechtsgeschichte des 1. Jt. v. Chr., eine solide Ausbildung im Bereich der Sumerologie. Die interdisziplinäre Ergänzung des Fachstudiums im Wahlpflichtbereich erlaubt es Studierenden, selbstgewählte Schwerpunkt auszubilden, insbesondere im Bereich der Semitistik, wo das reichhaltige Sprachangebot des Instituts genutzt werden kann (Arabisch, Aramäisch, Hebräisch, Altäthiopisch, Altsüdarabisch).

Auslandsstudium

Die FSU unterhält intensive Austauschkontakte mit einer großen Zahl von Universitäten im Ausland. Über das Sokrates- und Erasmus- Programm haben die Studierenden die Möglichkeit, ein oder mehrere Semester an einer Partneruniversität zu verbringen. Die im Ausland erworbenen Studienleistungen werden im Rahmen des europäischen Kreditierungssystems (ECTS) und entsprechend den Zielen der Lissabon Konvention anerkannt. Mehr erfahren

Studium – und dann?

Seinen spezifischen Inhalten entsprechend bildet der Studiengang die Grundlage für eine konsekutive Promotion und eine wissenschaftliche Laufbahn. Darüber hinaus qualifizieren die im Studium erworbenen sprachlichen, kulturwissenschaftlichen und interdisziplinären Kompetenzen u.a. für folgende Berufsfelder:

  • Erwachsenenbildung
  • Bildungsmanagement
  • Journalismus
  • Tourismus (Studienreisen)
  • Bibliotheks- und Archivwesen
  • Verlagswesen
  • Öffentlichkeitsarbeit

Career Service

Der Career Service der Universität Jena möchte den Studierenden und Absolventen frühzeitig berufliche Orientierung ermöglichen, ihnen zusätzliche berufliche Qualifikationen vermitteln und sie beim Übergang vom Studium in den Beruf unterstützen.

Alumni-Service

Die Friedrich-Schiller-Universität betreut im Rahmen ihrer Alumni-Arbeit sowohl (ehemalige) Studierende, Lehrende und Forschende als auch Mitarbeiter in der Verwaltung. "JenAlumni" ist dafür die zentrale Servicestelle für sämtliche Belange der Ehemaligen-Arbeit an der gesamten Universität.

  • The Tower of Babel
    Bild: Anton Joseph von Prenner (Radierung nach Pieter Bruegel der Ältere)
    Promotion Altorientalistik