Rekonstruktion Nineve

Bachelor of Arts (B.A.)

Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients mit Schwerpunkt Altorientalistik (Kern- und Ergänzungsfach)
Rekonstruktion Nineve
Bild: James Fergusson

Inhalt des Studiums

Das Fach Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients mit Schwerpunkt Altorientalistik ist als philologisch fundierte, interdisziplinäre Regionalwissenschaft konzipiert. Sein Studium vermittelt ein breitgefächertes Wissen über die Sprachen und Kulturen des Alten Orients, d. h. die Gebiete des antiken Mesopotamiens (heute Irak und Syrien), der Levante (heute Libanon und Syrien) und Kleinasiens (heute Türkei). Der zeitliche und inhaltliche Rahmen ist im Wesentlichen durch die Keilschrift bestimmt, die im Vorderen Orient vom ausgehenden 4. Jahrtausend v. Chr. bis zu ihrem Verschwinden im ersten nachchristlichen Jahrhundert verwendet wurde.

Grundlage des Studiums ist eine intensive Sprachausbildung, die einen unverstellten Zugang zu den Quellen der altorientalischen Geschichte eröffnet. Im Mittelpunkt stehen das keilschriftlich überlieferte Akkadische und das Sumerische, die die mesopotamischen Kulturen in besonderem Maße prägten. Ergänzend zu diesen altorientalischen Sprachen vermittelt das Studium Kenntnisse in einer modernen vorderorientalischen Sprache, wobei zwischen Arabisch, Georgisch, Persisch und Türkisch gewählt werden kann. Neben Geschichte, Sprachwissenschaft und Philologie liegt ein weiterer Fokus des Studiums auf dem Erwerben wissenschaftlicher und allgemeiner Schlüsselqualifikationen, wobei im Sinne einer ersten Berufsqualifikation dem studienbegleitenden Praktikum und der wissenschaftlichen Abschlussarbeit herausragende Bedeutung zukommen.

Aufbau

Der Bachelor ist der erste berufsqualifizierende Abschluss. Die Regelstudienzeit beträgt insgesamt sechs Semester, in denen verschiedene Lehrveranstaltungsformen (z. B. Seminare, Vorlesungen oder Übungen) zu den einzelnen Modulen angeboten werden.

Ein Mehrfach-Bachelor besteht aus einem Kernfach mit 120 Leistungspunkten (Abkürzung: LP / 1 LP = 30 Zeitstunden für Präsenzzeit, Vor- und Nachbereitung, Lernen und Prüfungsleistungen) und einem Ergänzungsfach mit 60 LP.

Aufbau BA Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients mit Schwerpunkt Altorientalistik
Aufbau BA Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients mit Schwerpunkt Altorientalistik
Grafik: Adrian C. Heinrich

Kernfach

Den Schwerpunkt Altorientalistik bilden im Kernfach fünf Pflichtmodule im Gesamtumfang von 45 LP, die neben dem Akkadischen und Sumerischen, die Geschichte und Kultur des Alten Orients sowie eine Einführung in die Sprachwissenschaft zum Gegenstand haben.

Der Wahlpflichtbereich des Studiums im Gesamtumfang von 30 LP eröffnet die Möglichkeit zur individuellen Profilbildung, indem eine moderne vorderorientalische Sprache gewählt und Module aus den angrenzenden Disziplinen der Altertumswissenschaften, Arabistik, Indogermanistik, Kaukasiologie und Theologie belegt werden können. Die Altorientalistik bietet zur Ergänzung des Schwerpunkts als Wahlpflichtmodule eine Einführung in die Ägyptologie und eine Einführung in die Vorderasiatische Archäologie an.

Elementare allgemeine und wissenschaftliche Kompetenzen werden im praktischen Teil des Studiums erworben (Umfang: 30 LP). Die Fachspezifischen Schlüsselqualifikationen stellen dabei in besonderem Maße auf die Präsentation von wissenschaftlichen Fakten und Forschungsergebnissen im mündlichen Vortrag ab und werden im Rahmen von vier Referaten in den Modulen des Schwerpunktbereichs ausgebildet. Der Wahlpflichtbereich Allgemeinen Schlüsselqualifikationen kann u. a. dazu genutzt werden, sich Fertigkeiten im Umgang mit EDV und Datenbanken bzw. weitere Fremdsprachen anzueignen. Dazu werden besonders gekennzeichnete Module gemäß des Modulkatalogs Allgemeine Schlüsselqualifikationen gewählt. Das mindestens sechswöchige Praktikum im Inland oder Ausland dient der professionellen Profilbildung und wird individuell nach Absprache mit den Modulverantwortlichen gestaltet.

Der Schlussstein des Studiums ist ein unter Betreuung durchgeführtes eigenständiges Forschungsprojekt, das durch eine wissenschaftliche Abhandlung (Bachelorarbeit) dokumentiert wird (10 LP).

Musterstudienplan BA Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients mit Schwerpunkt Altorientalistik als Kernfach
Musterstudienplan BA Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients mit Schwerpunkt Altorientalistik als Kernfach
Grafik: Adrian C. Heinrich

 

Ergänzungsfach

Den Schwerpunkt Altorientalistik bilden im Ergänzungsfach vier Pflichtmodule im Gesamtumfang von 40 LP, die neben dem Akkadischen und Sumerischen, die Geschichte und Kultur des Alten Orients zum Gegenstand haben.

Der Wahlpflichtbereich des Studiums im Gesamtumfang von 20 LP eröffnet die Möglichkeit zur individuellen Profilbildung, indem eine moderne vorderorientalische Sprache gewählt und Module aus den angrenzenden Disziplinen der Altertumswissenschaften, Arabistik, Indogermanistik, Kaukasiologie und Theologie belegt werden können. Die Altorientalistik bietet zur Ergänzung des Schwerpunkts als Wahlpflichtmodule eine Einführung in die Ägyptologie und eine Einführung in die Vorderasiatische Archäologie an.

Musterstudienplan BA Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients mit Schwerpunkt Altorientalistik als Ergängzungsfach
Musterstudienplan BA Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients mit Schwerpunkt Altorientalistik als Ergängzungsfach
Grafik: Adrian C. Heinrich

Warum Jena?

  • Die in Jena vertretenen Fachschwerpunkte (Schrift-, Sprach- und Rechtsgeschichte, insbesondere des 1. Jahrtausends v. Chr.) sowie die obligatorische Verbindung alter und neuer Sprachen des Vorderen Orients (insbesondere Arabisch) sind in Deutschland in dieser Kombination einmalig.
  • Mit der Hilprecht-Sammlung – der größten universitätseigenen Keilschriftsammlung in Deutschland – bietet der Studienstandort Jena einzigartige Voraussetzungen, um Erfahrung und Wissen bezüglich des wissenschaftlichen Umgangs mit Keilschriftartefakten zu sammeln. Mit dem sammlungs- und museumspraktischen Anteil des Studiums legen Studierende wichtige Grundlagen für ihre zukünftige wissenschaftliche und berufliche Tätigkeit.
  • Als sogenanntes Kleines Fach bietet die Altorientalistik Studierenden des Studiengangs dank kleiner Gruppengrößen eine besonders enge und individuelle Betreuung.
  • Mit der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek (kurz: ThULB) und der Abteilung Digitales Kultur- und Sammlungsmanagement verfügt die Friedrich-Schiller-Universität Jena im Bereich der Geisteswissenschaften über eine hervorragende Informations- und Forschungsinfrastruktur.

Studium – und dann?

Als akademisches Studium bildet der Studiengang Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients mit Schwerpunkt Altorientalistik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena die Grundlage einer wissenschaftlichen Laufbahn und bereitet gezielt auf den konsekutiven Masterstudiengang Sprachen und Kulturen des Alten Vorderen Orients sowie eine anschließende Promotion im Fach Altorientalistik vor.

Durch den umfangreichen Praxisteil, die Möglichkeit zur Profilierung im Rahmen des Wahlpflichtbereichs (einschließlich moderner Sprachen) sowie die Kombination mit einem anderen Fach im Rahmen des Mehrfach-Bachelors eröffnet der Studiengang darüber hinaus vielfältige weitere Karrierewege, je nach individueller Schwerpunktsetzung. Das Studium qualifiziert dabei im besonderen Maße für folgende Berufsfelder:

  • Erwachsenenbildung
  • Bildungsmanagement
  • Journalismus
  • Tourismus (Studienreisen)
  • Bibliotheks- und Archivwesen
  • Verlagswesen
  • Öffentlichkeitsarbeit

Welche persönlichen Voraussetzungen sollte ich mitbringen?

  • Interesse an Sprache und Geschichte
  • Interesse an Archäologie
  • Wissenschaftliche Neugier
  • Freude an Recherchearbeiten
  • Interkulturelle Offenheit

Weiterführende Studiengänge

  • Babylon
    Bild: Ferdinand Knab
    Master of Arts Sprachen und Kulturen des Alten Vorderen Orients
  • The Tower of Babel
    Bild: Anton Joseph von Prenner (Radierung nach Pieter Bruegel der Ältere)
    Promotion Altorientalistik