La Moneda Chile 50

CHILE 50

50 Jahre Militärputsch – Erinnerung, Menschenrechte und das Erbe der Diktatur. Chile 1973 - 2023
La Moneda Chile 50
Foto: Merian CALAS

Aktivitäten

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Chile 50

Foto: Merian CALAS

Chile 1973 - 2023

Am 11. September 2023 jährt sich zum 50. Mal der Militärputsch in Chile, der die Regierung von Salvador Allende gewaltsam beendete. Anlässlich dieses Jahrestages möchten wir zu einer Veranstaltungsreihe einladen, die sich mit dem Chile von heute beschäftigen soll. Dabei wollen wir uns insbesondere mit folgenden Fragen auseinandersetzen: Wo steht Chile fünfzig Jahre nach dem Putsch? Gibt es Anzeichen für eine Stabilität oder droht womöglich eine ähnliche politische Polarisierung wie damals, als die demokratisch gewählte Regierung Allendes gestürzt wurde? Die chilenischen Wähler:innen stimmten erst mit überwältigender Mehrheit für eine neue Verfassung und wählten eine verfassungsgebende Versammlung, welche vornehmlich links, jung und weiblich war, um den ersten Verfassungsentwurf schlussendlich mehrheitlich abzulehnen. Wie erklärt sich das Pendeln von links nach rechts, das Chile mit einer außergewöhnlichen Geschwindigkeit zu erleben scheint? Welche Themen bewegen die Menschen in Chile, welche Ängste treiben sie um?

Wir haben im Augenblick mehr Fragen als Antworten. Daher ist diese Veranstaltung vor allem mit dem Wunsch verbunden, Antworten und Lösungen zu finden, damit sich das, was vor 50 Jahren geschah, nicht wiederholt. Wir laden zu einem Programm mit Vorträgen von Sozialwissenschaftler:innen sowie Lesungen von Schriftsteller:innen aus Chile ein. Außerdem möchten wir (Dokumentar-)Filme von Filmschaffenden aus Chile zeigen, die auf ihre Weise versuchen, die Geschehnisse in ihrem Land zu verstehen, und eine Antwort auf die politische Krise zu geben. Gemeinsam verbindet sie alle der Wunsch, die Menschenrechte als Grundrechte zu achten und die demokratischen Grundwerte zu schützen.

Jedes Jahr am 11. September gedenken wir in Chile eines Datums, das die Chilen:innen immer noch spaltet. Der Staatsstreich vom 11. September 1973 beendete die demokratische Regierung von Salvador Allende – und auch sein Leben – und leitete eine Militärdiktatur ein, die siebzehn Jahre lang in dem Land andauerte und bis heute eine Spur offener Wunden hinterlässt.

In diesem Zusammenhang ist es nicht nur die Erinnerung an die Geschehnisse der Militärdiktatur, die an jedem Gedenktag des Staatsstreichs wiederkehrt, sondern auch, Jahr für Jahr, der Blick auf die Entwicklungen und die Bringschuld in Bezug auf Menschenrechte, Gerechtigkeit und Wiedergutmachung bei den vom Staat und internationalen Organisationen anerkannten Opfern. In den letzten Jahren hat das komplexe Erbe der Militärdiktatur im institutionellen, wirtschaftlichen und sozialen Bereich an Relevanz gewonnen – Themen, die den Raum für Diskussionen in der Öffentlichkeit füllen, insbesondere seit den sozialen Protesten von 2019 und der Verfassungsdebatte, die seitdem geführt und noch nicht gelöst wurde.

Vor diesem Hintergrund wird für dieses Jahr an der Friedrich-Schiller-Universität Jena eine Reihe von Vorträgen und Diskussionen rund um dieses wichtige Gedenkdatum in Chile vorgeschlagen. Ziel dieser Aktivitäten ist eine Bestandsaufnahme der wichtigsten kritischen Fragen, die 50 Jahre nach dem Staatsstreich immer noch bestehen, und es soll sich dabei auf drei grundlegende Achsen konzentriert werden: Erinnerung, Menschenrechte und das institutionelle und strukturelle Erbe der Diktatur, welches das soziale, politische und wirtschaftliche Leben der chilenischen Gesellschaft von 1973 bis heute prägt.

  • Casa de la Moneda
    Foto: https://www.dw.com/de
    Gedenken an den 11. September 1973

    Es sind 50 Jahre vergangen, seit sich der Schrecken der Straßen Santiago de Chiles bemächtigte...
    #NuncaMas #Chile
    1973-2023

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