Laufzeit: 01/2015-12/2020
Projektbeschreibung: (DAADgif, 16 kb)
Das Thematische Netzwerk (TN) zum Transnationalen Wandel am Beispiel Patagoniens, in dem die FSU mit vier argentinischen und vier chilenischen Universitäten zusammenarbeitet,nähert sich aus unterschiedlichen, interdisziplinär vernetzten Perspektiven dem transnationalen Raum Patagoniens.Dabei dient Patagonien dem TN zum einen als Laboratorium theoretischer Fragen aus Literatur- und Kulturwissenschaft, Sozialgeographie und interkultureller Wirtschaftskommunikation, die in besonderer Weise von gesellschafts-, kultur- und geopolitischer Relevanz sind. Hier werden vor allem Fragen wie die folgenden verhandelt:
- die Relation zwischen der Konstruktion und Diskursivität bzw. Performativität individueller und kollektiver Identitäten, postkolonialer, multiethnischer Hybridität und strategischem Essentialismus;
- der Zusammenhang zwischen den Modalitäten ästhetischer und politischer Repräsentation von postkolonialen (transkulturierten) Subjekten und Gesellschaften und ihrer Verortung in der Welt;
- Möglichkeiten und Grenzen interkultureller Kommunikation in multiethnischen und transnational verfassten Räumen;
- die Entwicklung eines - jenseits geodeterministischer Zuschreibungen verorteten - strategischen Regionalismus bzw. eines Region Building als sozialer Praxis der Ausformung regionaler Welt-Bindung in globalen Kontexten;
- Patagonien im Kontext der Dynamiken des Weltmarktes, auch vor dem Hintergrund des Klimawandels, und die Auswirkung dieser Dynamiken auf Ungleichheiten und soziale Konflikte vor Ort - konkret: sozial-ökologische Widersprüche kapitalistischer Landnahme am Beispiel der Holz- und Wasserwirtschaft in Südchile.
Zum anderen gilt Patagonien dem TN jedoch auch als praktisch-empirischer Untersuchungsgegenstand für sozialwissenschaftliche Fragen, die gesellschaftliche Ungleichheit und ökologische Nachhaltigkeit thematisieren. Hierbei werden die Folgen kapitalistischer Wachstumsdynamik auf die örtliche Bevölkerung anhand von Ressourcenextraktivismus und Klimawandel sowie die daraus entstehenden (g)lokalen Menschenrechts- und Verteilungskonflikte exemplarisch untersucht.
Die Forschungsergebnisse werden publiziert und so nachhaltig der internationalen Fachwissenschaft zur Verfügung gestellt. Nach Abschluss der Forschungsphase zu Patagonien soll die Fragestellung erweitert und auf andere Regionen übertragen werden. Auf diese Weise wird die Analyse (g)lokaler Phänomene und ihrer geo-, kultur- und gesellschaftspolitischen Konsequenzen auch auf größere, transnationale Kontexte angewendet und so die Forschungsrichtung des Thematischen Netzwerks, etwa im CALAS-Regionalzentrum ConoSurExterner Link (s.u.), weiterverfolgt.
Partneruniversitäten der FSU Jena
Argentinien: Universidad de Buenos Aires (UBA), Universidad Nacional del Comahue (UNCo), Universidad Nacional de la Patagonia San Juan Bosco (UNPSJB), Universidad Nacional de Río Negro (UNRN)
Chile: Universidad de Chile (UdeCh), Universidad Austral de Chile (UACh), Universidad de Concepción (UdeC), Universidad Católica de Temuco (UCT)
Beteiligte Personen FSU Jena
Prof. Dr. Claudia Hammerschmidt: Projektleiterin
David FoitzickExterner Link: Projektkoordinator
Johanna SittelExterner Link: Projektkoordinatorin
Prof. Dr. Klaus Dörre, Prof. Dr. Benno Werlen, Prof. Dr. Jürgen Bolten, Dr. Stefan Schmalz, Dr. Tilo Felgenhauer, Dr. Karsten Gäbler, Dr. Daniel Stahl, Yolanda López, Mathilde Berhault
Beteiligte Personen an den Partneruniversitäten
UNCo: Prof. Dr. Laura Pollastri, Dr. Silvia Mellado, Dr. Gabriele Espinosa
UNPSJB: Prof. Dr. Luciana Mellado, Lic. Jorge Andrés Maldonado Vigoroux, Dr. Silvia Bittar
UBA: Prof. Dr. Perla Zusman
UNRN: Prof. Dr. Claudia Briones
UdeC: Prof. Dr. Jorge Rojas Hernández, Prof. Dr. Hernán Cuevvas Valenzuela
UACh: Prof. Dr. Sergio Mansilla Torres, Dr. Jorge Spíndola Cárdenas, Dr. Javier Soto Cárdenas
UdCh: Prof. Dr. Enrique Aliste
UCT: Dr. Dasten Julián Vejar
Für weitere Informationen besuchen Sie die Webseite des Thematischen NetzwerksExterner Link.