Jentower mittig stehend

Stellungnahmen

Bekanntmachungen im Namen des Fachschaftsrat Geschichte
Jentower mittig stehend
Foto: Melanie Münzberg

Stellungnahme zum Stimmungsbild von Fr. Dr. Carola Dietze

Liebe Kommilitonen und Kommilitoninnen,

Anfang Dezember des letzten Jahres hatten wir Euch in einer Mail darum gebeten, dass Ihr uns Eure Erfahrungen zur Lehre von Frau Dr. Carola Dietze mitteilt, da wir auf der Fachschaftsvollversammlung damit beauftragt worden, ein Stimmungsbild zu Frau Dietzes pädagogischer Eignung zu verfassen. Auf der FSR-Sitzung vom 19.12.2023 haben wir aus Euren Rückmeldungen ein Stimmungsbild verfasst, welches wir auf unserer Webseite veröffentlichen und der Philosophischen Fakultät zuschicken wollten. Wir entschieden uns außerdem dazu, dieses Schreiben vorab Frau Dr. Dietze zuzuschicken und sie darüber in Kenntnis zu setzten, dass wir dieses Schreiben am Donnerstag, den 21.12.2023, veröffentlichen werden. Dies taten wir deshalb, um Frau Dr. Dietze die Möglichkeit zu geben, ggf. kurz Stellung zu beziehen. Am Mittwoch, den 20.12.2023 erhielten wir jedoch keine Antwort von Frau Dr. Dietze, sondern von Herrn Dr. Stefan Danz – dem Justitiar der Universität – einen Hinweis, dass wir dieses Stimmungsbild nicht veröffentlichen dürften, da der Prozessbevollmächtigte von Frau Dr. Dietze sonst rechtliche Schritte gegen die Studierendenschaft bzw. den FSR in Betracht ziehen würde.

Für uns als FSR steht hier eines ganz klar fest: Durch dieses Vorgehen des Prozessbevollmächtigten von Frau Dr. Dietze kann ein – von studentischer Seite geforderte – studentisches Anliegen nicht umgesetzt werden.

Um rechtliche Konsequenzen auszuschließen, haben wir uns dazu entschieden unser Stimmungsbild nicht zu veröffentlichen. Wer sich jedoch für jenes interessiert, kann es gerne nach terminlicher Absprache bei uns im FSR-Büro einsehen.

Euer FSR Geschichte

Offener Brief zum Basismodul 19./ 20. Jahrhundert 

Liebe Studenten und Studentinnen des Faches Geschichte,

wir der Fachschaftsrat Geschichte möchten uns mit diesem Brief an Euch wenden, um auch unsere Seite in Bezug auf das Basismodul 19. & 20. Jahrhundert zu schildern.

Wie einige von euch mitbekommen haben, wurde in der Vorlesung vom 09.11.2023 unsere Vorgehensweise und unsere Intervention zur Klausur in dieser Vorlesung von Frau Prof. Dietze, welche über den Teil des 19. Jahrhunderts referiert, stark kritisiert. An dieser Stelle wollen wir euch kurz erläutern, wie wir vorgegangen sind.

Zu Beginn möchten wir jedoch klarstellen, dass wir mit unserer Instagram-Story und den Nachrichten in den WhatsApp-Gruppen in keiner Hinsicht Frau Prof. Dietze kritisieren wollten oder ihrer Lehre durch unsere Intervention im Weg stehen wollten.

Uns haben viele Anfragen von Student*innen erreicht, welche darum gebeten haben, dass wir uns genauer anschauen, ob die Möglichkeit von drei Teilklausuren rechtlich erlaubt ist, da sie mit dieser Entscheidung sehr unzufrieden waren. Wir möchten an dieser Stelle auch erwähnen, dass dies natürlich nicht die Meinung aller Teilnehmer*innen der Vorlesung ist. Wir jedoch bis auf einige Ausnahmen nur Kritik zu diesem Vorgehen gehört haben, haben wir uns dazu entschieden, diese Gruppe zu repräsentieren. Wir sind als FSR dafür da, um zwischen euch und den Dozierenden zu vermitteln und sind auch stets bemüht, dies mit bestem Wissen und Gewissen zu tun.

Wir haben uns mit diesem Anliegen an Frau Prof. Stefanie Middendorf gewandt, da im Modulkatalog sie und Herr apl. Prof. Klaus Ries, welcher seit Beginn dieses Wintersemesters nicht mehr an der Friedrich-Schiller-Universität tätig ist, als Modulverantwortliche eingetragen waren (Stand: 09.11.2023). Eine weitere Vorgehensweise gab es von unserer Seite nicht! Wir standen nicht mit dem Prüfungsamt in Kontakt oder haben darüber entschieden, dass diese Möglichkeit der drei Teilklausuren nicht stattfinden darf. Wir haben somit nur eure Bedenken an die nächste Instanz weiter gereicht.

Wir als FSR haben keine Begründung oder ein Schreiben vom Prüfungsamt bekommen, warum diese Entscheidung gefällt wurde.

Wir möchten an dieser Stelle nochmal explizit erwähnen, dass wir als FSR keine Entscheidungsgewalt in Prüfungsfragen sowie in der Gestaltung von Prüfungen haben. Ebenfalls wurde uns am 08.11.2023 in einer Veranstaltung vom ASPA erläutert, dass das Prüfungsverfahren unter das Verwaltungsrecht fällt. Veränderungen sind also rechtlich relevant und ein Verstoß daher hoch angreifbar, falls dagegen geklagt wird.

Ebenfalls möchten wir noch sagen, dass wir all dies mit bestem Wissen und Gewissen getan haben und auch wenn es sich nicht um die große Mehrheit gehandelt hat, wir auch Minderheiten repräsentieren wollen. Wir tun unsere Arbeit freiwillig neben dem Studium. Mittlerweile fand ein persönliches Gespräch mit Frau Prof. Dietze statt (am 21.11.2023) und wir haben mit ihr über unsere aber auch ihre Vorgehensweise gesprochen.

Wir bitten daher um Euer Verständnis für unsere Vorgehensweise und hoffen, dass wir Euch unsere Position und Aufgabe in der ganzen Angelegenheit deutlich machen konnten.

Wir stehen euch gerne für weitere Fragen jederzeit zur Verfügung.

 

Euer FSR Geschichte

Stellungnahme zu angekündigten Stellenkürzungen

Die Friedrich-Schiller-Universität hat bekannt gegeben, dass sie ein riesiges Haushaltsdefizit habe: In den kommenden Jahren würden laut Unileitung jedes Jahr 12-15 Mio. € fehlen. Wie kann ein solches Loch im Haushalt entstehen? Begründet wird dies ganz diffus mit Baukosten, erwarteten Tarifkostensteigerungen aufgrund von Inflation und Energiekosten (obwohl wir letzten Winter alle in der ThULB und in den Vorlesungssälen gefroren haben), ohne dass ein Dokument mit einer genauen Aufschlüsselung vorgelegt wird. 

Konkret bedeutet das Folgendes:

  • Wiederbesetzungssperre für die meisten freiwerdenden Stellen für min. 6 Monate
  • Streichung von 100 Vollzeitäquivalenten bis 2028 – in Wissenschaft und Verwaltung
  • Kürzung des Budgets für Sachmittel (und damit auch für studentische Beschäftigte) um 20%

Die Fakultäten werden unter Druck gesetzt, in kürzester Zeit Stellen zu finden, die in Zukunft gestrichen werden sollen: Am 2. Juni dieses Jahres kam die Anweisung des Kanzlers an die Fakultäten, bis zum 31. Oktober vorzulegen, welche Stellen wegfallen könnten. Die Philosophische Fakultät hat in ihrer ersten Sitzung dieser Legislatur am 17. Oktober bereits über Stellenstreichungen entschieden, bevor sich Neumitglieder überhaupt einarbeiten konnten. Auch die Finanzierung des Lehrstuhls für Geschlechtergeschichte bleibt weiterhin unklar.

Diese Streichungen werden für uns alle Auswirkungen haben, die Qualität von Forschung und Lehre wird massiv an den Stellenkürzungen leiden. Für die an der Uni Beschäftigten werden Arbeitsbelastung und -druck steigen, die FSU Jena wird dadurch an Attraktivität sowohl für Studierende als auch für Beschäftigte verlieren, was Auswirkungen für ganz Thüringen haben wird.

Wir fordern daher von der Universität Jena, uns zunächst darzulegen, wie genau dieses Haushaltsdefizit zustande kommen konnte, bevor die Fakultäten irgendwelche Kürzungen beschließen. Wir fordern außerdem von den demokratischen Parteien im Thüringer Landtag Bildung und Lehre ausreichend zu finanzieren, so wie sie das im Wahlkampf zugesichert haben.

 

Fachschaftsrat Geschichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena

Jena, den 20.10.2023

Stellungnahme zu Latein im Lehramtstudium

Hallo, liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen,

aufgrund der bei den Studierenden aktuell vorherrschenden Unsicherheit über die Voraussetzung von Lateinkenntnissen für das erfolgreiche Abschließen des Geschichtsstudiums möchten wir – der Fachschaftsrat Geschichte – eine Stellungnahme zu dieser Problematik formulieren.

Die Anforderungen des Latinums im Geschichtsstudium wurden mittels einer juristischen Bewertung durch das Rechtsamt der Friedrich-Schiller-Universität Jena geprüft. Der Fachschaftsrat Geschichte hatte nämlich Ungereimtheiten in den Ordnungen der Friedrich[1]Schiller-Universität dahingehend bemerkt und entsprechend kommuniziert. Das Ergebnis dieser juristischen Bewertung war, dass auf der Grundlage der aktuell formulierten Studienordnung keine Lateinnachweise verlangt werden können. Das meint konkret, dass weder in Modulen noch bei Prüfungsanmeldungen oder dergleichen von den Studierenden Lateinkenntnisse überprüft werden. Diese Rechtslage betrifft dabei alle Studierenden, welche unter der aktuellen Studienordnung (verabschiedet am 18.06.2015) das Fach Geschichte studieren oder studieren möchten. Eine später erscheinende Studienordnung betrifft indessen nicht die jetzt immatrikulierten Studierenden. Die aktuelle Rechtslage gilt also bis zum Ende des Studiums für die jetzt immatrikulierten Kommilitoninnen und Kommilitonen. Anzumerken ist jedoch, dass die Prüfungsämter in der Latein-Frage nicht involviert sind und keine Entscheidungsgewalt besitzen. Es besteht demnach die Möglichkeit, dass von diesen die Aussage getätigt werden könnte, dass Latein als Sprachvoraussetzung notwendig wäre. Zudem handelt es sich bei dieser Stellungnahme hier bloß um eine Einschätzung der Sachlage auf der Grundlage des Gutachtens des Rechtsamtes der Friedrich-Schiller-Universität Jena sowie um ein Statement des Fachschaftsrates Geschichte. Das Historische Institut selbst hat bisher noch keine offizielle Stellungnahme von sich aus verkündet. Dennoch ist die Institutsleitung an dieses Rechtsgutachten gebunden. Die Rechtslage ist dahingehend eindeutig.

Zusammenfassend meint diese Stellungnahme, dass alle Lehramtsstudierenden – sowohl für das Gymnasium als auch für die Regelschule – aktuell keine Pflicht haben, das Latinum oder fortgeschrittene Lateinkenntnisse nachweisen zu müssen. Alle Studierenden können demnach ihr Geschichtsstudium unter der derzeit vorliegenden Studienordnung abschließen, ohne dass von diesen ein Nachweis zur Erbringung von Lateinkenntnissen eingefordert werden kann. Bei weiteren Fragen steht Herr Christoph Hänel als Studienfachberater zu Verfügung.

Jena, den 12.01.2022

Der Fachschaftsrat Geschichte

der Friedrich-Schiller-Universität Jena

Stellungnahme zum Vorfall auf Whats-App

Der Fachschaftsrat ist bestürzt über die im WhatsApp-Gruppenchat „Geschichte Lehramt 20/21“ geposteten diskriminierenden Inhalte und die ausbleibenden, verteidigenden oder indifferenten Reaktionen darauf. Wir distanzieren uns sowohl von diesen Inhalten als auch von der Art des Umgehens damit. Der betreffende Gruppenchat ist nicht vom Fachschaftsrat initiiert, erstellt oder betreut worden.

Er ging aus einer vom Fachschaftsrat und seinen Mitgliedern unabhängigen Initiative von Erstsemesterstudierenden hervor. Die genannten Inhalte waren dem Fachschaftsrat bis heute (09.03.2021) nicht bekannt. In allen von uns betreuten Gruppen greifen wir moderierend ein.

Dazu haben wir als Fachschaftsrat erst in diesem Semester Guidelines verabschiedet und in den von uns betreuten Gruppen veröffentlicht, die die Leitlinien unserer Moderatorentätigkeit transparent machen sollen. Unveräußerlicher und zentraler Bestandteil dieser Guidelines ist die Nulltoleranz gegenüber jeglichen Inhalten diskriminierender, herabwürdigender oder anderweitig intoleranter Art.

Der Fachschaftsrat und jedes seiner Mitglieder fühlt sich der Idee einer offenen, toleranten und pluralistischen Universität und Studierendenschaft verpflichtet. Diese Idee zu schützen, ist ethische Grundlage unseres Handelns.

Wir standen immer und stehen auch weiterhin als verlässliche und vertrauensvolle Kontaktstelle für Studierende bereit, die von Fehlverhalten anderer Angehöriger der Universität betroffen sind, oder solche zur Sprache bringen wollen. Gerade deshalb bedauern wir sehr, dass der Eindruck entstanden ist, dass die Gruppe vom Fachschaftsrat verantwortet sei, oder dass der Fachschaftsrat diskriminierende Äußerungen toleriere.

Diesen Eindruck weisen wir mit Nachdruck zurück. Stattdessen werden wir uns für die restlose Aufklärung solcher Vorfälle einsetzen und auch weiterhin unser Möglichstes geben, um eine tolerante und offene Atmosphäre unter den Studierenden zu erhalten.  

 

Jena, im März 2021

Der Fachschaftsrat Geschichte

der FSU Jena