Akhaltsikhe Georgien

Kaukasiologie / Kaukasusstudien

Leitung: Prof. Dr. Diana Forker (Heisenberg-Professur)
Akhaltsikhe Georgien
Foto: Johanna Preißler

Der Kaukasus ist nicht nur eine naturräumliche Grenze, sondern seit Jahrhunderten auch eine kulturelle Brücke zwischen Europa und Asien. In diesem historischen Spannungsfeld ist die Region zu einem einzigartigen Kontaktraum geworden, der sich durch die Koexistenz von Weltreligionen wie dem Islam und dem Christentum sowie durch eine beeindruckende ethnische, sprachliche und kulturelle Vielfalt auszeichnet. Diese Konstellation bietet einmalige Voraussetzungen für eine Regionalwissenschaft, die durch das Studium komplexer Räume Aufschluss über transnationale, transkulturelle und transkonfessionelle Prozesse gewinnen will.

Kaukasiologie / Kaukasusstudien in Jena ist interdisziplinär und stellt eine Schnittstelle von Sprachwissenschaften, Kulturwissenschaften, Geschichtswissenschaften, Politikwissenschaften und angrenzenden geistes- und sozialwissenschaftlichen Fachgebieten  dar. Die Kaukasiologie gehört zu den „kleinen Fächern“ mit großer Forschungsstärke und internationaler Ausstrahlungskraft.

  • Lehre

    Das BA-Ergänzungsfach Kaukasiologie/Kaukasusstudien und der darauf aufbauende MA Studiengang Kaukasiologie/Kaukasusstudien sind europaweit einzigartig und ermöglichen den Erwerb von umfangreichen Kenntnissen zur Kaukasusregion in einem individuell betreuten Studium. Im BA-Ergänzungsfach wird grundlegendes Wissen über die Länder und Völker des Kaukasus vermittelt, die den Studierenden eines sprach-, kultur-, politik-, politik-, geschichts- oder religionswissenschaftlich ausgerichteten Bachelor-Kernfachs eine einzigartige Profilierung ermöglichen. Der Masterstudiengang bietet eine interdisziplinäre wissenschaftliche Ausbildung, die sprach- und regionalwissenschaftliche Schwerpunkte setzt.

    Die Studiengänge schließen Sprachkurse in den wichtigsten im Kaukasus gesprochenen Sprachen – Georgisch, Russisch, Armenisch u.a. – ein sowie Exkursionen, Feldforschungsseminare und Auslandssemester im Kaukasus (z. B. an Universitäten in Tbilissi oder Jerewan).

    Die Lehrveranstaltungen werden regelmäßig durch Gastvorträge und Lesungen von WissenschaftlerInnen und weiteren ExpertInnen aus dem In- und Ausland ergänzt.

    Studiengänge BA-Ergänzungsfach und Master Kaukasiologie/Kaukasusstudien

  • Forschung

    Schwerpunkte der Forschung liegen auf dem Kaukasus und den angrenzenden Gebieten:

    • Ostkaukasische und Westkaukasische Sprachen
    • Funktionale Sprachbeschreibung (Erarbeitung von Wörterbüchern, Grammatiken)
    • Sprachdokumentation und Erstellung von Korpora
    • Sprachkontakt, Sprachwandel und Sprachgeschichte im Kaukasus
    • Postsozialistische Transformationen und Identität
    • Sozialanthropologie
    • Informelle Wirtschaft, Migration und Verwandtschaftsbeziehungen
    • Dynamiken multilingualer, interethnischer und interreligiöser Kooperations- und Konfliktbeziehungen

    Forschungsprojekte

    • LexCauc – A lexical database for the languages of the Caucasus
    • Documenting Dargi languages in Daghestan – Shiri and Sanzhi
    • Language contact in the Caucasus and the influence of Russian

    Ausführliche Informationen (einschl. abgeschlossene Projekte)

    Dissertationen und Habilitationen

    • Land use strategies in the Armenian border village Pshatavan (Tamar Khutsishvili)
    • Agreement in Tabasaran (Natasha Bogomolova)

    Ausführliche Informationen (einschl. abgeschlossene Arbeiten)

  • Buchpublikationen

    2018

    • Hannah Sarvasy & Diana Forker (eds.) 2018. Word Hunters. Amsterdam: Benjamins.
    • Diana Forker & Timur Maisak (eds.) 2018. The semantics of verbal categories in Nakh-Daghestanian languages: Tense, aspect, evidentiality, mood/modality. Leiden: Brill.
    • Forker, Diana & Geoffrey Haig (eds.) 2018. Person and gender in discourse: An empirical cross-linguistic perspective. Linguistics 56(4).
    • Tsypylma Darieva & Florian Mühlfried & Kevin Tuite (eds.) 2018. Sacred Places, Emerging Spaces - Religious Pluralism in the Post-Soviet Caucasus. Oxford, New York: Berghahn.

    2017

    • Diana Forker & Gadzhimuard Gadzhimuradov. 2017. Sanzhi tales and legends. With a Sanzhi-Russian and a Russian-Sanzhi dictionary. Makhachkala. [In Russian]
    • Mehmet Bardakçı, Annette Freyberg-Inan, Chistoph Giesel & Olaf Leiße. 2017. Religious Minorities in Turkey. Alevi, Armenians, Syriacs and the Struggle to Desecuritize Religious Freedom. London: Palgrave Macmillan.
    • Typylma Darieva & Thede Kahl & Svetlana Toncheva (eds.) 2017. Sakralität und Mobilität im Kaukasus und in Südosteuropa. Wien: Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften.

    2016

    • Natia Reineck. 2016. Einfach - Sprachen - lernen: Universalkonzepte für den optimalen Fremdsprachenunterricht. Marburg: Tectum Verlag.
    • Natia Reineck & Ute Rieger. 2016. Kaukasiologie heute: Eine Festschrift zum 70. Geburtstag von Heinz Fähnrich. Greiz: König.

    Ausführliche Informationen zu den Büchern

    Hinweis: Publikationen anderer Art sind auf den indidviduellen Seiten des Teams zu finden.

Team

  1. Forker, Diana, Prof. Dr. Heisenberg-Professur Lehrstuhl Kaukasiologie
    diana.forker@uni-jena.de +49 3641 9-44885 +49 3641 9-44882

    Accouchierhaus, Raum 102
    Jenergasse 8
    07743 Jena

    Sprechzeiten:
    n.V.

  2. Reineck, Natia, Dr. Lehrstuhl Kaukasiologie
    natia.reineck@uni-jena.de +49 3641 9-44886 +49 3641 9-44882

    Accouchierhaus, Raum 104
    Jenergasse 8
    07743 Jena

    Sprechzeiten:
    n.V.