"Alles ist anders, alles ist gleich" - Fotoausstellung Belarus

Juli bis Dezember 2021
Belarus - flyer 3a
Belarus - flyer 3a
Foto: Autz / Halubovich

 

Während im Frühjahr 2020 eine Pandemie Europa lahmlegte, wurde die Demokratiebewegung in Belarus zur stärksten in der Geschichte des Landes. Nach einer erfolgreichen Kampagne der Oppositionspolitikerinnen Swetlana Tichanowskaya, Veronika Zepkala und Maria Kolesnikowa und gefälschten Wahlergebnissen folgten Massenproteste, die von Seiten des Lukaschenko-Regimes mit brutaler Gewalt beantwortet wurden. Zu den gemeinsamen Erfahrungen der Belarus*innen in den letzten Monaten zählen Protesterlebnisse, Verhaftungen, Folter, eine erstarkte Kulturbewegung, Zuversicht und Resignation. Auch wenn in den vergangenen Monaten eine neue Dimension an staatlicher Gewalt erreicht wurde, haben staatliche Repression und Stagnation bereits die letzten Jahrzehnte oft entscheidend geprägt. Nun stellt sich, beinahe ein Jahr nach Beginn der Aufstände und ohne nennenswerte Machtverschiebung, wieder die Frage, welche Perspektiven es in und für Belarus gibt. Gleichzeitig ist klar, dass sich die Zeit nicht zurückdrehen lassen wird. Weder lassen sich das politische (Wieder-) Erwachen und die gemeinsamen Erfahrungen vergessen noch der endgültige Verrat der belarusischen Machthaber an der Bevölkerung verzeihen. Dieses Spannungsfeld zeigt die Ausstellung Belarus: Alles ist anders, alles ist gleich.

Die Fotografin Julia Autz (*1988) begleitete 2018 junge Belarus*innen für mehrere Monate. Ihre Bilder, unter dem Titel While I was waiting, sind Porträts der "Generation Lukaschenko" aus der Zeit vor den Protesten. Die Bilder der belarusischen Journalistin und Fotografin Kseniya Halubovich (*1988) zeigen den Point of no return, indem sie die Geschehnisse der Protesttage und -nächte unmittelbar nach der gefälschten Präsidentschaftswahl am 08.08.2020 dokumentieren.

Nähere Informationen - auch auf belarusisch - finden Sie hier.pdf, 226 kb